Startseite • Ratgeber • Wärmepumpe – Heizen mit erneuerbarer Energie • Wärmepumpe Kosten Wärmepumpe Kosten Informiere dich über alles rund um Wärmepumpen Kosten, Förderungen und wie du am besten proftieren kannst. Mache dein Eigenheim effizient und kostengünstig. Lucas Flügel 17 Juli 2024 ・9 Min Lesezeit Teilen Inhaltsverzeichnis Die verschiedenen Arten der Wärmepumpen Die Kosten für Wärmepumpen variieren je nach Art Kosten für die Installation und Montage der Wärmepumpe Die Kosten für die Installation im Altbau Wärmepumpe im Einfamilienhaus – Beispielrechnung Betriebskosten einer Wärmepumpe Diese Förderung für Wärmepumpen lohnt sich Wärmepumpe – Kosten amortisieren sich schnell Fossile Heizsysteme wie Gas- und Ölheizungen geraten zunehmend ins Hintertreffen. Spätestens seit dem Heizungsgesetz, das am 1. Januar 2024 in Kraft trat, hat die Diskussion um nachhaltige und umweltfreundliche Heizungen an Fahrt gewonnen. So auch die Diskussion rund um Wärmepumpenheizungen. Kein Wunder, denn Wärmepumpen nutzen die Energie aus Luft, Wasser oder Erde und wandeln sie mit minimalem Stromverbrauch in Heizwärme um. Das macht sie nicht nur effizient, sondern auch nachhaltig und zukunftssicher. Trotz der hohen Effizienz stehen Hausbesitzer vor vielen Fragen. Welche Arten von Wärmepumpen gibt es? Wie unterscheiden sich die Kosten und lohnen sich Wärmepumpen überhaupt? In diesem Ratgeber erfährst du alles über die realen Kosten einer Wärmepumpe, von der Anschaffung über den Betrieb bis hin zu Fördermöglichkeiten – und warum sich die Investition langfristig lohnen kann. Die verschiedenen Arten der Wärmepumpen Um zu verstehen, wie sich die Kosten der Wärmepumpen zusammensetzen, müssen wir zunächst einen Blick auf die verschiedenen Arten der Wärmepumpen werfen. Denn hier entstehen die größten Kostenunterschiede. Grundsätzlich unterscheidet man in drei Arten von Wärmepumpen. Alle basieren auf dem gleichen Prinzip: Sie entziehen der Umgebung Energie und wandeln diese in nutzbare Wärme. Die Bezeichnung einer Wärmepumpe liefert im ersten Teil Informationen über die Energiequelle, während der zweite Teil das Übertragungsmedium angibt. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe entzieht der Umgebungsluft die Wärme und wandelt diese dann im Kältekreis in im Haus nutzbare Wärme um. Bei der Luftwärmepumpe gibt es zwei Arten der Bauweise. Einerseits die Mono-Bauweise, welche sämtliche Komponenten und Funktionen in einem Gerät vereint. Andererseits die Splitbauweise. Hier wird ein Gerät im Außenbereich installiert und die Wärme über eine Leitung an das Innengerät weitergegeben. Aufgrund ihrer relativ einfachen Installationsarbeiten, die keine Tiefenbohrungen oder ähnliches benötigen sind Luft-Wasser Wärmepumpen ein wenig kostengünstiger. Anders ist das schon bei der Grundwasserwärmepumpe. Wie der Name bereits sagt, ist die genutzte Energiequelle hierbei das Grundwasser, welches aufgrund seiner konstanten Temperatur als eine äußerst effiziente Energiequelle gilt. Je nach örtlichen Begebenheiten und Zugang zum Grundwasser können die Kosten für eine solche Wärmepumpe die einer Luft-Wasser-Wärmepumpe deutlich überschreiten. Die Solewasserwärmepumpe nutzt nicht das Grundwasser, sondern die Wärme aus dem Erdreich, um dein Haus zu heizen. Dabei wird ebenfalls in zwei Arten der Wärmegewinnung unterschieden. Sogenannte Kollektoren werden unter der Frostgrenze, also ungefähr einen Meter unter der Erde, vergraben ziehen dann die Wärme aus dieser Erdschicht an, welche im Kältemittelkreis dann schlussendlich zu einem warmen Wohnzimmer führt. Ist der Platz im Garten eher begrenzt, man will aber dennoch auf eine Erdwärmepumpe setzen, so kann es sich anbieten, mit Sonden zu arbeiten. Dabei werden bis zu Hundert Meter lange Bohrungen im Garten durchgeführt. Die Sonden leiten dann die Wärme von den tieferen Erdschichten an den Kältekreislauf, welcher in Fahrt kommt und das Wohnzimmer aufheizt. Die Kosten für Wärmepumpen variieren je nach Art Neben der gewählten Wärmeart spielen auch örtlichen Gegebenheiten und die Komplexität der Installation eine entscheidende Rolle bei den Kosten. So kann es beispielsweise teurer werden, wenn eine aufwendige Erschließung der Wärmequelle notwendig ist. Die reinen Gerätekosten von Wärmepumpen sind hinggegen gut vergleichbar und fangen je nach Wärmepumpentyp zwischen 10.000 € und 19.000 € an: Luft-Wasser-Wärmepumpe: ab 10.000 € Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärme): ab 19.000 € Wasser-Wasser-Wärmepumpe: ab 19.000 € Diese Preise beziehen sich nur auf die Wärmepumpe und sind ausgenommen von Installations- oder Montagearbeiten. Daher sollten Erschließungskosten, wie beispielsweise Bohrungen bei Erd- oder Wasserwärmepumpen und die Kosten für zusätzliche Komponenten noch hinzugerechnet werden. Wärmepumpentyp Anschaffung Luft-Wasser ab 14.000 € Erdwärme mit Kollektoren ab 18.000 € Erdwärme mit Sonde ab 18.000 € Grundwasser ab 19.000 € Kosten für die Installation und Montage der Wärmepumpe Die Funktion einer Wärmepumpe ist im Kern gleich. Dennoch bezieht jede Wärmepumpe aus unterschiedlichen Quellen ihre Wärmeenergie, weshalb sie sich auch bei der Installation und Montage stark voneinander unterscheiden. Allen Wärmepumpen gleich ist das Innengerät, welches die erzeugte Wärme in das Haus abgibt. Je nach System müssen Tiefenbohrungen zur Erreichung des Grundwassers (Wasser Wasser Wärmepumpe) oder für die Installation von Erdsonden (Sole-Wasser-Wärmepumpe) durchgeführt werden. Entscheidest du dich hingegen für eine Erdwärmepumpe mit Flächenkollektoren musst du dich auf umfangreiche Grabungen bis unterhalb der Frostgrenze einstellen. Die Kosten für die Installation im Altbau Da jedes Wärmepumpen individuell ist, können die Kosten für die Installation einer Wärmepumpe deutlich variieren. So können Wärmepumpen in Neubauten oftmals einfach bei der Planung ergänzt werden. Altbauten haben hingegen höhere Heizlasten und ältere Heizkörper, die wiederum höhere Vorlauftemperaturen benötigen. In Altbauten bietet es sich daher an, vor der Installation einer Wärmepumpe ein sogenannter 50 Grad Test durchgeführt werden. Damit kann relativ schnell herausgefunden werden, ob der Einbau einer Wärmepumpe ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist. Hierbei wird die Heizung auf maximal 50 bis 55 Grad Vorlauftemperatur eingestellt. An mehreren kalten Tagen mit Temperaturen unter 0 Grad wird dann überprüft, ob das Haus bei voll aufgedrehten Thermostatventilen ausreichend warm bleibt. Fällt der Test positiv aus, kann eine Wärmepumpe effizient betrieben werden. Fällt der Test hingegen negativ aus, so müssen Hausbesitzer sich vor dem Einbau einer Wärmepumpe womöglich auf eine Sanierung und Dämmung des Gebäudes einstellen. 💡Schon gewusst? Wärmepumpen arbeiten mit Heizsystemen wie Fußbodenheizungen besonders gut, da diese niedrige Temperaturen von 30 bis 35° verwenden. Wärmepumpe im Einfamilienhaus – Beispielrechnung Bei Familie Mayer handelt es sich um eine vierköpfige Familie in einem ländlichen Gebiet rund um eine Großstadt, mit einem jährlichen Stromverbrauch von ungefähr 4500 Kilowattstunden und einen Wärmebedarf von 20.000 kWh, die derzeit noch mit ihrer Ölheizung gedeckt werden. Um Heizkosten einzusparen, entscheidet sich Familie Meyer für den Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, da dabei keine allzu aufwendigen Installationsarbeiten notwendig sind. Mit einer Jahresarbeitszahl (COP/JAZ) von 4 hat Familie Meyer eine sehr effiziente Wärmepumpe ausgesucht. Die JAZ gibt an, wie viel Kilowattstunden Wärme mit einer Kilowattstunde Strom erzeugt werden. Die alte Ölheizung der Familie Meyer verbraucht jährlich 2103 Liter Öl zum Heizen. Bei einem Heizölpreis von 1,19 €/l belaufen sich die reinen Heizkosten auf 2502,57 €/a. Mit ihrer neuen Wärmepumpe können sie die benötigte Wärme bei einem Strompreis von 0,3 ct/kWh für nur 1500 €/a erzeugen. Damit spart Familie Meyer jährlich 1000 € reine Heizkosten. Berechnung des Energiebedarfs Heizwert von Öl: 9,8 kWh pro Liter Wirkungsgrad der alten Ölheizung: ca. 97% Energiebedarf = 2104 L/a * 0,97 * 9,8 kWh/L = 20.000 kWh/a Stromverbrauch der Luft-Wasser-Wärmepumpe JAZ/COP: 4 Stromverbrauch = Energiebedarf / JAZ Stromverbrauch =20.000 kWh/a / 4 = 5.000 kWh/a Ölheizung vs. Wärmepumpe Stromkosten = 5000 kWh/a * 0,3 €/kWh = 1500 € pro Jahr Ölpreis: 1,19 €/L Ölkosten= 2104 L/a * 1,19 €/L= 2503,76 € pro Jahr Allein ohne Photovoltaikanlage schafft es Familie Meyer ihre jährlichen Kosten für die Heizung um 1000 € zu senken. Familie Meyer entscheidet sich in diesem Zug außerdem für die Installation einer Photovoltaikanlage, um zeitgleich ihre Stromkosten zu senken und die Wärmepumpe fast ausschließlich mit Solarstrom zu betreiben. In Kombination mit einer PV Anlage konnte Familie Meyer ihre Heizkosten nochmals drastisch reduzieren. Betriebskosten einer Wärmepumpe Grundsätzlich gilt: Je effizienter die Wärmequelle, desto geringer sind die laufenden Kosten. Daher empfiehlt es sich auf jeden Fall auch auf die Jahresarbeitszahlen zu achten, wenn es um die Anschaffung einer Wärmepumpe geht. Besonders Erdwärmepumpen weisen in der Regel niedrigere laufende Kosten auf, während Luft-Wasser-Wärmepumpen etwas höhere Betriebskosten haben können. Wärmepumpen welche die Wärme aus der Umluft beziehen haben in der Regel COP Zahlen zwischen 3 und 4, bei Erdwärme liegt die Jahresarbeitszahl meist über 4 und bei Wärmepumpen mit Grundwasser sogar über 5. Basierend auf diesen Werten können ungefähre Schätzungen bezüglich der Betriebskosten der jeweiligen Wärmepumpen abgegeben werden. Ausgegangen wird von einem durchschnittlichen Strompreis von 30 ct/kWh und einem jährlichen Energiebedarf von 20.000 kWh. Wärmepumpentyp COP/JAZ Laufende Kosten Luft-Wasser 4 ab 1500 € Erdwärme mit Kollektoren 4,5 ab 1350 € Erdwärme mit Sonde 4,5 ab 1350 € Grundwasser 5 ab 1200 € Diese Förderung für Wärmepumpen lohnt sich Neben günstigen Krediten oder Finanzierungen von Banken gilt seit Anfang 2024 die Wärmepumpenförderung der Bundesregierung, besser bekannt unter dem Namen Gebäude Energien Gesetz. Damit können Einfamilienhäuser Zuschüsse in Höhe von bis zu 70 % der Investitionskosten für den Austausch der alten fossilen Heizkörper gegen eine nachhaltige Wärmequelle erhalten. Die Förderung ist in vier Module unterteilt. Zunächst ist eine Grundförderung von 30 % der Investitionssumme garantiert. 20 Prozent werden zusätzlich übernommen, wenn es sich um den Austausch einer mindestens 20 Jahre alten Gasheizung oder alte Öl-, sowie Nachtspeicher handelt. Dieses Modul wird unter dem Namen „Klimageschwindigkeitsbonus“ nur bis 2028 gewährt. Damit auch Haushalte mit einem geringen jährlichen Einkommen, die Möglichkeit erhalten auf erneuerbare Energien umzusteigen, werden zusätzlich 30 % zur Verfügung gestellt, wenn das jährliche Einkommen des Haushaltes maximal 40.000 € beträgt. Je nachdem, ob die gewählte Wärmepumpe ein nachhaltiges Kältemittel hat, werden dann nochmals 5 % gefördert. Durch die Förderung der Bundesregierung wären somit bis zu 85 % Förderung möglich. Die maximale Förderhöhe ist aber bei 70 % der Kosten für die Anschaffung der Wärmepumpe gedrosselt. Wärmepumpe – Kosten amortisieren sich schnell Wärmepumpen gehören zu den nachhaltigsten Heiztechnologien am Markt, dennoch stellen sich viele die Frage, ob sich die Investition auch ohne Förderung oder sonstige Zuschüsse lohnt. Die Antwort ist ein klares Ja, besonders wenn man nicht nur die Investitionskosten, sondern die Gesamtkosten über die Jahre hinweg betrachtet. Während eine Gas- oder Ölheizung von steigenden Energiepreisen abhängig ist, profitieren Wärmepumpen von niedrigen Betriebskosten und einer langen Lebensdauer. Zudem sind moderne Wärmepumpen hocheffizient und benötigen nur eine geringe Menge Strom, um ein Vielfaches an Wärmeenergie aus der Umwelt zu gewinnen. In Kombination mit einer PV-Anlage oder einem günstigen Wärmepumpentarif lassen sich die Stromkosten weiter minimieren. Damit sind Wärmepumpen nicht nur eine umweltfreundliche, sondern auch eine wirtschaftlich sinnvolle Alternative zu fossilen Heizsystemen. Dank hoher Effizienz, der Möglichkeit zur Eigenstromnutzung und staatlicher Förderungen bieten sie langfristig stabile Heizkosten und eine zukunftssichere Lösung für nachhaltiges Wohnen. Bitte beachte, dass die Kosten für eine Wärmepumpe außerdem je nach Anbieter und Installationsbetrieb unterschiedlich sind. Lucas Flügel Lucas Flügel ist seit Januar 2023 bei enerix für die Außenkommunikation verantwortlich. Sein Studium der Politikwissenschaft und Geschichte im Bachelor und Demokratiewissenschaft im Master, absolvierte der gebürtige Münchner an der Universität... Erfahre mehr über mich Ratgeber Kategorien Ratgeber: Photovoltaik Photovoltaikanlagen: Übersicht & Vorteile Photovoltaik Förderungen Repowering Photovoltaik Photovoltaikanlage Kosten Wechselrichter Ratgeber: Stromspeicher Stromspeicher: Übersicht & Vorteile Stromspeicher nachrüsten Bidirektionales Laden Stromspeicher mit Notstromversorgung Ratgeber: Wärmepumpe Wärmepumpe: Übersicht & Vorteile Wärmepumpe Kosten Finde den passenden enerix Partner aus deiner Region Wir beraten dich Hersteller-unabhängig vor Ort Partner finden Das könnte dich auch interessieren Photovoltaik Inselanlage – Strom ohne Netzanschluss Was ist eine Photovoltaik-Inselanlage? Erfahre, wie du mit einer solchen Anlage unabhängig von Stromnetzen wirst und deine eigene Energie produzierst. Erfahre mehr Förderung für die Heizung – Was gibt es? Die staatliche Förderung für den Austausch alter Heizungen auf umweltfreundliche Wärmepumpen wurde erweitert. Die Zuschüsse betragen mindestens 30 Prozent der Kosten, wobei Boni bis zu 70 Prozent möglich sind. Erfahre mehr Sicher vor starken Stromspannungen: Der Überspannungsschutz Bei einer zu hohen Netzspannung können Sachschäden entstehen oder gar Menschen verletzt werden. Um dem vorzubeugen, gibt es einen sogenannten Überspannungsschutz. Wir erklären dir, was das ist und was er Erfahre mehr Ratgeber Kategorien Ratgeber: Photovoltaik Photovoltaikanlagen: Übersicht & Vorteile Photovoltaik Förderungen Repowering Photovoltaik Photovoltaikanlage Kosten Wechselrichter Ratgeber: Stromspeicher Stromspeicher: Übersicht & Vorteile Stromspeicher nachrüsten Bidirektionales Laden Stromspeicher mit Notstromversorgung Ratgeber: Wärmepumpe Wärmepumpe: Übersicht & Vorteile Wärmepumpe Kosten Finde den passenden enerix Partner aus deiner Region Wir beraten dich Hersteller-unabhängig vor Ort Partner finden More info