Der komplette Guide: Alles, was du zur Installation deiner Photovoltaikanlage wissen musst

Überlegst du, deine PV-Anlage selbst zu installieren, um Kosten zu sparen? Dieser Guide klärt die entscheidende Frage: DIY oder Profi? Wir zeigen dir die Risiken, die gesetzlichen Vorschriften und die vier Schritte, wie deine Anlage sicher und vorschriftsmäßig ans Netz kommt.

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Dein Traum von mehr Unabhängigkeit, stabilen Energiekosten und einem aktiven Beitrag zum Klimaschutz ist mit Photovoltaik zum Greifen nah. Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich dafür, mit einer eigenen Photovoltaikanlage sauberen Strom direkt vom Dach zu erzeugen. Doch der Weg von der Idee bis zur funktionierenden PV-Anlage ist mit wichtigen Entscheidungen und technischen Schritten gepflastert.

Dieser praxisorientierte Guide, basierend auf unserer Erfahrung aus zahlreichen Solarprojekten, begleitet dich verständlich durch den gesamten PV-Prozess. Wir klären die zentrale Frage, ob du deine Solaranlage selber installieren darfst oder einen PV-Fachbetrieb beauftragen musst, und zeigen dir, wie du die richtige und vor allem sichere Entscheidung für deine Photovoltaik und dein Zuhause triffst.

Zusammenfassung

  • Die Installation einer Photovoltaikanlage erfordert Fachwissen und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.
  • Der elektrische Anschluss darf nur von zertifizierten Elektrofachkräften durchgeführt werden.
  • DIY-Installationen bergen Risiken wie Sicherheitsgefahren und Verlust der Herstellergarantie.
  • Eine professionelle Installation sorgt für langfristige Sicherheit, Qualität und Effizienz.
  • Die Kosten für Planung, Montage und Anschluss machen etwa 10–20 % der Gesamtkosten aus.

Die zentrale Entscheidung: PV-Anlage selber installieren oder installieren lassen?

Die Frage, ob man die Ärmel hochkrempeln und die PV-Anlage selbst montieren oder die Aufgabe lieber Profis überlassen sollte, beschäftigt viele zukünftige Solarstromproduzenten. Beide Wege haben ihre Argumente, doch Sicherheitsrisiken, Qualitätsansprüche und gesetzliche Vorschriften für Photovoltaik geben eine klare Richtung vor.

Die Motivation hinter dem „Selbermachen“: Kosten sparen und Flexibilität

Es ist nachvollziehbar, warum der Gedanke an eine DIY-Installation einer Photovoltaik verlockend ist. Die Hauptgründe, die wir immer wieder hören, sind:

  • Potenzielle Kostenersparnis: Die reinen Montagekosten der Solarmodule machen etwa 10–20 % der Gesamtkosten aus. Wer hier selbst Hand anlegt, erhofft sich eine erhebliche finanzielle Entlastung.
  • Unabhängigkeit von Wartezeiten: Die Auftragsbücher guter Fachbetriebe für Photovoltaik sind oft voll. Selbermachen scheint eine Möglichkeit zu sein, das PV-Projekt schneller zu realisieren.
  • Vollständige Kontrolle: Du hast den gesamten Prozess der Installation deiner in der Hand und kannst jedes Detail nach deinen eigenen Vorstellungen umsetzen.

Die harte Realität: Warum die meisten Aufgaben einen zertifizierten PV-Fachbetrieb erfordern

So attraktiv die Vorteile des Selbermachens deiner PV-Anlage auch klingen mögen, sie stehen erheblichen Risiken und klaren gesetzlichen Hürden gegenüber, die du nicht ignorieren darfst. Aus unserer Erfahrung gibt es einige entscheidenden Gegenargumente – sowohl in Bezug auf Sicherheit als auch auf Haftung.

Arbeiten auf dem Dach und der Umgang mit hohen Gleichspannungen erfordern Fachwissen und spezielle Ausrüstung. Bereits kleine Montagefehler können zu Sturmschäden, elektrischen Defekten oder zum Verlust von Garantie- und Versicherungsansprüchen führen.

Ein entscheidender Aspekt ist der elektrische Anschluss: Der Netzanschluss einer Photovoltaikanlage darf in Deutschland ausschließlich von einer im Installateurverzeichnis des Netzbetreibers eingetragenen Elektrofachkraft vorgenommen werden. Diese übernimmt nicht nur die fachgerechte Installation, sondern auch die Gewährleistung und Haftung für ihre Arbeit – ein wichtiger Faktor für langfristige Sicherheit und Effizienz.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, welche Arbeiten du selbst übernehmen darfst und wo gesetzliche Grenzen liegen, lies unseren Beitrag “PV Anlage selbst installieren“.

Ein Mann arbeitet an den elektrischen Kabeln eines Sicherungskastens
Elektroinstallationen dürfen nur durch geschulte Elektrofachkräfte vorgenommen werden.

Schritt für Schritt: So wird eine Photovoltaikanlage professionell installiert

Um dir ein klares Bild zu vermitteln, haben wir den gesamten Prozess, wie er von seriösen PV Anbietern durchgeführt wird, in vier übersichtliche Phasen unterteilt.

1) Planung, Prüfung und Genehmigung

Eine sorgfältige Planung ist das Fundament für eine effiziente und langlebige PV-Anlage. Ein Profi überlässt hier nichts dem Zufall.

Zuerst prüft der PV-Betrieb dein Dach. Wichtige Faktoren sind die Ausrichtung (ideal ist Süden, aber auch Ost-West-Dächer sind sehr rentabel), die Dachneigung, die Verschattung durch Bäume oder Nachbargebäude sowie die Statik. Es wird geprüft, ob die Dachkonstruktion das zusätzliche Gewicht der Solaranlage und potenzielle Lasten wie Schnee (gemäß der regionalen Schneelastzone) und Wind sicher tragen kann.

Vertiefung:

Du willst konkreter werden? In unserem Leitfaden zur optimalen Modulpositionierung und im Praxisartikel zur Verschattungsanalyse zeigen wir dir, wie es richtig geht.

Basierend auf deinem aktuellen und prognostizierten Stromverbrauch wird die PV-Anlage dann optimal dimensioniert. Dazu gehört die Auswahl der passenden Anzahl an Solarmodulen, des richtigen Wechselrichters und gegebenenfalls eines Stromspeichers, um deinen Eigenverbrauchsanteil zu maximieren.

Bürokratie-Checkliste: Die notwendigen Anmeldungen bei PV-Anlagen

Anfrage beim Netzbetreiber: Vor der Installation muss eine Netzverträglichkeitsprüfung (oft auch Anschlussbegehren genannt) durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass das lokale Netz deinen eingespeisten Strom aufnehmen kann.  

Anmeldung im Marktstammdatenregister (MaStR): Jede stromerzeugende PV-Anlage muss bei der Bundesnetzagentur registriert werden. Dies ist eine gesetzliche Pflicht für Photovoltaik.  

Prüfung der Steuerpflicht: Je nach Betriebsmodell und Größe der Solaranlage kann eine steuerliche Anmeldung erforderlich sein, auch wenn es hier für private PV-Anlagenbetreiber deutliche Vereinfachungen gibt.

Ein seriöser Betrieb hilft dir diesen gesamten „Papierkram“ zu bewältigen. Er kennt die Fristen, die Formulare und die lokalen Ansprechpartner und stellt sicher, dass die Anmeldung deiner Photovoltaikanlage fristgerecht erfolgt.

2) Die Montage auf dem Dach – Präzision vor Muskelkraft

Nachdem die Planung deiner Photovoltaik abgeschlossen und alle Genehmigungen eingeholt sind, beginnt die eigentliche Montage. Zuerst wird die Unterkonstruktion angebracht. Dabei werden die Dachhaken sicher in den Dachsparren verankert. Darauf wird ein Schienensystem (das Montagesystem) befestigt. Hier ist absolute Präzision gefragt, um die Last gleichmäßig zu verteilen und vor allem sicherzustellen, dass die Dacheindeckung durch eine fachgerechte Abdichtung absolut dicht bleibt. Ein häufiger und teurer Fehler bei DIY-Projekten sind Wasserschäden durch falsch gesetzte Haken. Auf dieses Gestell werden anschließend die einzelnen Solarmodule gesetzt und mit speziellen Modulklemmen, die mit einem Drehmomentschlüssel angezogen werden, sicher befestigt.

Dachhaken aus Metall auf Ziegeldach, Grundlage für die sichere Befestigung von Photovoltaikmodulen.
Dachhaken aus Metall, Grundlage für die sichere Befestigung von Photovoltaikmodulen.

3) Verkabelung und Anschluss – Hier ist der Profi unverzichtbar

Dies ist der kritischste und rechtlich streng regulierte Teil der Installation.

  • DC-Verkabelung: Die Monteure verbinden die Solarmodule auf dem Dach mit speziellen, witterungsbeständigen Solarkabeln untereinander (in Reihe oder parallel) und führen die Kabelstränge zum Wechselrichter, der meist im Keller oder im Hauswirtschaftsraum installiert wird.
  • AC-Anschluss: Der Wechselrichter wird an deinen Zählerschrank und somit an das Hausnetz angeschlossen.

Dieser Schritt, also die Verbindung mit dem Haus- und öffentlichen Netz (AC-Seite), darf gesetzlich ausschließlich von einer Elektrofachkraft mit Eintrag im Installateurverzeichnis des Netzbetreibers durchgeführt werden. Die technischen Anforderungen hierfür sind u. a. in der VDE-Anwendungsregel VDE-AR-N 4105 festgelegt.

Gefahren bei falschem Anschluss:

Fehler bei der elektrischen Installation können katastrophale Folgen haben: Brandgefahr durch Lichtbögen, Zerstörung von Haushaltsgeräten, erhebliche Leistungsverluste der Solaranlage und der sofortige Verlust jeglicher Garantie- und Versicherungsansprüche.

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4) Inbetriebnahme und Übergabe

Der letzte Schritt auf dem Weg zu deinem eigenen Solarstrom ist die offizielle Inbetriebnahme und Anmeldung.

Der Elektriker erstellt zuerst ein Inbetriebnahmeprotokoll. Dieses Dokument ist rechtlich relevant, bestätigt die fachgerechte, normenkonforme Installation und ist oft für Garantieansprüche und Versicherungen unerlässlich. Dann erhältst du eine detaillierte Einweisung in die Funktion deiner PV-Anlage und der zugehörigen Monitoring-App, damit du deine Erträge immer im Blick hast. Die PV-Anlage wird final beim Netzbetreiber angemeldet, der Zähler wird bei Bedarf getauscht und die Stromproduktion kann offiziell beginnen.

Kosten der Installation: Womit musst du rechnen?

Die Kosten sind ein entscheidender Faktor. Es ist wichtig zu verstehen, wie sie sich zusammensetzen und wo die wahren Kostenfallen lauern.

Kostenaufschlüsselung: Material vs. Montagekosten:

Die Kosten einer Solaranlage lassen sich grob aufteilen:

  • Materialkosten (ca. 80–90 %): Der größte Teil entfällt auf die Hauptkomponenten wie PV-Module, Wechselrichter, Montagesystem und gegebenenfalls den Stromspeicher.
  • Installations- & Planungskosten (ca. 10–20 %): Dieser Teil umfasst die Expertise für Planung und Auslegung, die sichere Montage, den normgerechten elektrischen Anschluss und die Inbetriebnahme durch den Fachbetrieb.

Die Kostenfalle beim DIY: Versteckte Ausgaben und Risiken

Der Versuch, bei der Montage 10–20 % zu sparen, kann schnell zum teuren Unterfangen werden. In der Praxis zeigt sich: DIY-Installationen verursachen oft versteckte Zusatzkosten.
Du benötigst professionelles Spezialwerkzeug und ein sicheres Gerüst, die gekauft oder gemietet werden müssen. Schon kleine Montagefehler, etwa eine undichte Dachstelle oder ein falsch angeschlossenes Kabel, können kostspielige Reparaturen nach sich ziehen. Auch die Versicherung ist ein Risiko: Schäden durch unsachgemäße Eigenarbeiten sind meist weder in der Haftpflicht- noch in der Wohngebäudeversicherung abgedeckt.
Hinzu kommt die gesetzlich vorgeschriebene Elektroabnahme – denn den Netzanschluss darf nur ein Fachbetrieb durchführen. Viele Elektriker übernehmen jedoch keine Haftung für fremde Installationen oder verlangen hohe Gebühren für die Prüfung. So wird die vermeintliche Ersparnis oft schnell wieder zunichtegemacht.

Sonderfall: PV-Anlage als Mieter installieren?

Auch wenn als Mieter kannst du Solarstrom nutzen – wobei hier besondere Rahmenbedingungen gelten.

  • Zustimmung des Vermieters: Für jede feste Installation an der Bausubstanz (Dach oder Fassade) benötigst du die schriftliche Erlaubnis deines Vermieters.
  • Fokus auf kleinere Lösungen: Oft sind sogenannte Balkonkraftwerke oder Stecker-Solargeräte die beste und unkomplizierteste Lösung für Mieter. Sie sind einfacher zu installieren, erfordern weniger bürokratischen Aufwand und können bei einem Umzug mitgenommen werden.
  • Regelungen bei einem Auszug: Kläre im Vorfeld vertraglich, was mit einer größeren PV-Anlage bei deinem Auszug geschieht. Besteht eine Rückbaupflicht oder kann sie vom Nachmieter oder Vermieter gegen eine Ablöse übernommen werden?
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Der Aufbau eines Gerüsts ist bei einer Photovoltaikinstallation ein oft unvorhergesehener Kostenpunkt.

Fazit: Darum ist die Installation einer PV-Anlage eine Aufgabe für Profis

Der Weg zur eigenen Solarenergie ist eine der besten Investitionen in die finanzielle und ökologische Zukunft deines Zuhauses. Die Installation ist jedoch ein komplexes Projekt, das tiefgehendes Fachwissen, handwerkliche Präzision und die Einhaltung strenger Sicherheits- und Rechtsvorschriften erfordert. Der Versuch, an der professionellen Installation zu sparen, führt erfahrungsgemäß nicht nur zu höheren Kosten durch Fehler, sondern auch zu erheblichen Sicherheitsrisiken und rechtlichen Problemen.

Die Beauftragung eines qualifizierten PV-Betriebs ist daher keine bloße Ausgabe, sondern die wichtigste Investition in die Sicherheit, Qualität und Langlebigkeit deiner Solaranlage. Ein Profi stellt sicher, dass deine PV-Anlage über Jahrzehnte sicher und mit maximaler Effizienz läuft, sodass du das Optimum aus deiner Investition herausholst – mit der Gewissheit, dass alles fachgerecht und vorschriftsmäßig umgesetzt wurde.

Bist du bereit, den nächsten Schritt sicher und professionell zu gehen? Lass dich jetzt unverbindlich und kostenlos von qualifizierten Fachbetrieben aus deiner Region beraten, um das perfekte Angebot für dein Zuhause zu finden.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur PV-Installation

Nein du kannst eine Solaranlage nicht selber installieren. Während die rein mechanische Montage der Solarmodule auf dem Dach für handwerklich sehr versierte Personen theoretisch möglich wäre, ist der elektrische Anschluss an das Haus- und öffentliche Stromnetz (AC-Seite) gesetzlich einem zertifizierten Fachbetrieb mit Eintrag im Installateurverzeichnis vorbehalten. Ohne diese professionelle Abnahme und das Inbetriebnahmeprotokoll darf die Solaranlage nicht betrieben werden.

Die reinen Kosten für Installation, Planung und Elektrikerarbeiten machen etwa 10–20 % der Gesamtkosten aus. Je nach Größe, Komplexität und regionalen Preisen kann dies für eine typische Einfamilienhausanlage einige Tausend Euro ausmachen. Dieser Betrag ist eine entscheidende Investition in Sicherheit, Garantie und Konformität.

Ausschließlich eingetragene Elektrofachbetriebe dürfen die PV-Anlage ans Stromnetz anschließen. Dazu zählen Elektriker-Meisterbetriebe oder spezialisierte Solar-Installateure (Solarteure), die eine entsprechende Zertifizierung und die Eintragung im Installateurverzeichnis des lokalen Netzbetreibers besitzen.

Die vier größten Fehler, die du bei der Installation vermeiden solltest sind:

  • Die Sicherheitsrisiken (Absturzgefahr, tödliche Stromschläge) zu unterschätzen.
  • Die PV-Anlage falsch zu dimensionieren, sodass sie nicht zum eigenen Verbrauchsprofil passt und unwirtschaftlich wird.
  • Die Anmelde- und Genehmigungspflichten beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister zu ignorieren, was zu Bußgeldern führen kann.
  • Der Versuch, den elektrischen Anschluss selbst vorzunehmen – das ist gefährlich, illegal und führt zum sofortigen Verlust jeglicher Garantie- und Versicherungsansprüche.
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