Alles zur OeMAG Förderung 2025: Fristen und Fördersätze

Die OeMAG Förderung 2025 ist gestartet! Hier erfährst du alles zu Fördersätzen, Fristen und warum du schnell handeln solltest.

Das Parlament in Wien. Daneben Solarmodule und die Zahl 2025 im Himmel.

Am 23. April hat die österreichische Bundesregierung die erste Förderrunde für Photovoltaikanlagen und Speicher eröffnet.  Und das, kurz nachdem eine der besten Förderungen der letzten Jahre gekappt wurde – die Mehrwertsteuerbefreiung auf Photovoltaikanlagen zum 31. März. 2025 wurde nämlich eingezogen. 

Mit der neuen Förderung wird hier nun aber nur ein Pflaster auf die aufgerissene Wunde in der Photovoltaiklandschaft der Alpenrepublik geklebt. 

Darüber, was gefördert wird, wie du die Förderung beantragen kannst und wieso du schnell sein solltest, das erfährst du in diesem Beitrag. 

Was wird gefördert und wie viel?

Auch wenn die Umsatzsteuerbefreiung (auch Nullsteuersatz genannt) nun wegfällt, so kannst du bei der OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom weiterhin Förderanträge für deine Photovoltaikanlage und einen dazugehörigen Stromspeicher stellen. Die gesetzliche Grundlage für die Förderung der OeMag liefert die EAG-Zuschüsseverordnung-Strom-Novelle 2025, welche im April veröffentlicht wurde. Mit dem Investitionszuschuss werden PV-Anlagen der Kategorien A bis D gefördert – das entspricht Anlagen in den Segmenten < 10 kWp bis 1000 kWp.

Anlagengröße Förderung in Euro pro kWp
bis 10 kWp 160
> 10 kWp bis 20 kWp 150
> 20 kWp bis 100 kWp  140
> 100 kWp bis 1000 kWp 130

Förderung beantragen – So geht’s 

Grundsätzlich können alle Privatpersonen, sowie Unternehmen, Vereine und Gemeinden einen Förderantrag einreichen. 

Damit die Fördertöpfe ausreichen und Zuschüsse auch für reale Projekte ausgeschüttet werden, sind bei Antragstellung einige Voraussetzungen zu beachten. Das EAG legt fest, dass Unternehmen, Vereine und Gemeinden ihre Förderanträge vor Baubeginn stellen müssen. Bei Privatpersonen wird etwas mehr Kulanz gezeigt, da Anträge auch nach der Installation gestellt werden können. Allerdings muss der Antrag vor Fertigstellung gestellt werden. Es empfiehlt sich aber auf jeden Fall, die Inbetriebnahme der Anlage erst nach einer schriftlichen Förderzusage einzureichen. 
Auch wenn du als Privatperson bis nach der Inbetriebnahme Zeit hast, benötigst du vor der Antragstellung alle erforderlichen Genehmigungen für die Errichtung der Anlage. Gibt es irgendwelche rechtlichen Bedenken, zum Beispiel hinsichtlich des Denkmalschutzes? Dann solltest du dich mit deinem lokalen Experten austauschen, bevor du eine PV Anlage auf einem Denkmal in Auftrag gibst.

Zusätzlich zu den Genehmigungen solltest du auch alle technischen Informationen rund um deine Anlage parat haben. 

  • Netzanschlusszusage / Zählpunktnummer (vom Netzbetreiber)
  • Genehmigungen (z. B. Baubescheid oder Anzeige)
  • Daten zur geplanten PV-Anlage und ggf. Stromspeicher
  • Geplante Leistung in kWp
  • Hersteller & Typ der Komponenten
  • Geplantes Inbetriebnahmedatum

💡Expertentipp

Registriere dich im Vorhinein im EAG Portal, das nimmt in der Regel am meisten Zeit in Anspruch. Halte dann alle deine Unterlagen als digitales Dokument bereit, damit du sie nur noch hochladen musst und sei dir der technischen Daten deiner Anlage bewusst.

Der Antrag erfolgt dann ganz einfach über die EAG Abwicklungsstelle in einem gesonderten Online-Prozess. Solltest du Unterstützung bei der Antragstellung und Abwicklung benötigen, stehen wir gerne mit Rat und Tat an deiner Seite. 

Förderrunden beachten und Zuschüsse sichern 

Zwar ist die OeMag Förderung der EAG gut durchdacht und auch in der Förderstruktur halbwegs hilfreich. Aber nicht alles ist Gold, was glänzt, denn tatsächlich hat die Bundesregierung die Förderung auf ein Minimum beschränkt. Im “Erneuerbaren Ausbau Gesetz” (EAG) sind 60 Millionen Euro als Mindestmaß für Förderungen festgelegt. Die Bundesregierung will nun genau 60 – 70 Millionen Euro über das gesamte Jahr 2025 hinweg zur Verfügung stellen.

Die Förderrunden teilen sich wie folgt auf, was auffällt, ist eine große Lücke zwischen Anfang Juli und Anfang Oktober, in der wohl ein erheblicher Nachfrageeinbruch spürbar werden wird – zusätzlich zu Allseits bekannten Sommerloch. 

Fördercall Zeitraum  Volumen Besonderheiten
Call 1  bis 08. Mai 2025 40 Millionen € Start der Förderrunde
Call 2  23.06- 07.07.2025 12 Millionen € Einführung Made in Europe Bonus
Call 3  08.10 - 22.10.2025 8 Millionen € Weitere Neuerungen für Q4 geplant

Wenn du also überlegst, eine Förderung zu beantragen, solltest du unbedingt auf die unterschiedlichen Zeiträume für die Antragstellung achten. Stellst du einen Antrag für deine Photovoltaikanlage außerhalb der festgelegten Zeiträume, bist du nämlich nicht zuschussberechtigt. 

Im vierten Quartal hat das Wirtschafts- und Energieministerium auch eine Novelle des EAG angekündigt. Dabei sollen PV-Anlagen fortan nur noch in Kombination mit Stromspeichern gefördert werden. Hinzu kommt, dass die Bundesregierung sich wohl am Nachbarland Deutschland orientiert und für den letzten Jahresabschnitt beschlossen hat, die Einspeisevergütung bei negativen Marktpreisen abzuschaffen, ähnlich wie das beim Solarspitzengesetz in Deutschland der Fall ist. Auch bürokratische Hürden sollen weitestgehend abgeschafft werden. Was genau damit gemeint ist, bleibt offen. 

Förderung für Produkte Made in Europe


Die vergangenen Jahre haben es gezeigt – in Europa, wo einst die Photovoltaikindustrie groß geworden ist, finden sich nur noch wenige Hersteller von Produkten. Von Modulen, über Wechselrichter, Stromspeicher und Wallboxen, bis hin zur Mikrotechnik, in der gesamten Wertschöpfungskette von Photovoltaikanlagen haben Länder aus Fernost die Oberhand gewonnen – die einst so starke Photovoltaikindustrie in Europa wanderte ab.

Einfamilienhaus mit Photovoltaikanlage auf dem Dach, die von Sonne angescheint wird.
Die Oemag Förderung soll den PV Ausbau vorantreiben.

Mittlerweile sind wir an einem Punkt, in dem nur noch wenige namhafte Hersteller wirkliche Produktionsstätten in Europa haben. Hinzu kommt, dass die Mikrotechnik in den europäischen Produkten oftmals aus Fernost kommt, eine rein europäische Wertschöpfungskette also kaum vorhanden ist. Um der europäischen Solarindustrie wieder einen Schub zu verpassen hat die österreichische Bundesregierung daher beschlossen in der zweiten Förderrunde (ab Ende Juni) einen sogenannten „Made in Europe-Bonus“ einzuführen. Ein Zuschlag von bis zu 20 % auf technische Komponenten die mit europäischer Wertschöpfung errichtet werden. Für Photovoltaikmodule und Wechselrichter werden hier jeweils 10 % festgeschrieben. Die Zuschüsse dürfen dabei 20 % nicht überschreiten – kaufst du auch einen passenden Stromspeicher , so erhältst du nochmal 10 %  für Stromspeicher. 

Produkt  Zuschlag Anmerkung
Photovoltaikmodule  10% Dürfen zusammen 20% nicht überschreiten. 
Wechselrichter 10 %
Stromspeicher  10 %

PV Anlagen lohnen sich auch ohne Förderung

Schlussendlich ist das Gute an Photovoltaikanlagen, dass sie sich auch ohne eine Förderung lohnen. Denn allein die Preise für Komponenten und die Installation haben sich in den letzten Jahren drastisch verringert. Mittlerweile sind PV Anlagen in der reinen Anschaffung so günstig, wie sie vor vielen Jahren mit einer Förderung waren. Dementsprechend sind Photovoltaikanlagen heutzutage mindestens genauso wirtschaftlich – gerade, wenn sie in ein Smart Energy Home, also einen Haushalt, dessen Energieverbrauch und -erzeugung über ein Energiemanagementsystem flexibel gesteuert wird, eingebunden werden. 

Unternehmen sollten außerdem die Nutzung von Energiegemeinschaften in Betracht ziehen: Denn so sparen sie nicht nur Stromkosten, da sie einen niedrigeren Anteil an Netzentgelten zahlen. Sie sind auch flexibel, da der Beitritt in eine Energiegemeinschaft auch ohne eine PV Anlage möglich ist sind flexibel und vor allem machen sie sich unabhängig von schwankenden Stromkosten. 

Gute Idee, schwache Umsetzung

Die neue PV-Förderung für 2025 ist gut gemeint, aber sie kommt nicht mit dem Schwung, den es jetzt bräuchte. Mit gerade einmal 60–70 Millionen Euro im Fördertopf für das ganze Jahr wird der Ausbau der Solarenergie mehr gebremst als beschleunigt. Dabei wäre genau das Gegenteil notwendig. Mit so wenig Budget geraten viele Projekte ins Wanken.

Während andere Länder den Solarausbau massiv vorantreiben, tritt Österreich auf die Bremse. Das ist nicht nur ein Rückschritt für die Energiewende, sondern auch ein verpasstes Signal – In einer Zeit, wo Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit zusammenspielen müssen, wäre Mut gefragt.

Die Förderung mag ein Anfang sein, aber ein großer Wurf sieht anders aus. 

Wer eine PV-Anlage plant, sollte früh dran sein und sich gut vorbereiten. Die Antragsfristen sind kurz und die Fördertöpfe schnell leer. Das führt zu Nachfrageeinbrüchen in den Zwischenzeiten und ist der gesamte Fördertopf erstmal leer, startet wieder das große Bangen in der Branche. 

Trotzdem lohnt sich der Umstieg auf Solarenergie – auch ohne Zuschüsse. Die Preise sind niedrig, die Technik ist ausgereift, und mit Speicher, Wärmepumpe, sowie anderen Verbraucher Energiemanagementsystemen holst du das Maximum aus deiner Anlage raus.