Planst du, deinen eigenen Strom zu produzieren und möchtest mehr über PV-Anlagen erfahren? Dann bist du sicher schon auf Begriffe wie mono- und polykristalline Module oder Glas-Glas-Module gestoßen. Das klingt im ersten Moment kompliziert, aber keine Sorge – du musst kein Solar-Experte sein, um das zu verstehen! In diesem Artikel zeigen wir dir die verschiedenen Arten von Solarmodulen und ihre Unterschiede, damit du entscheiden kannst, welches Solarmodul am besten zu dir passt.
Es gibt zwei Hauptkategorien von Photovoltaikmodulen
Generell unterscheidet man zwischen zwei Typen von Modulen: Dünnschichtmodulen und kristallinen Modulen. Letztere lassen sich weiter in monokristalline und polykristalline Solarmodule unterteilen. Keine Panik! Es klingt sehr viel komplizierter als es ist.
Dünnschicht
Dünnschichtmodule sind extrem schlanke PV-Module – daher der Name. Grund dafür ist das Herstellungsverfahren: Das Material wird auf den Träger (Glas, Kunststofffolie oder bestimmte Metalle) aufgedampft, was diesen Modultypen deutlich dünner als kristalline Varianten macht. Ihre Herstellung ist dadurch wesentlich einfacher als die von anderen Modulen, was sich auch in ihrem günstigen Preis widerspiegelt.
Doch Achtung: Der Schein des günstigen Preises wird bei einem Blick auf den Wirkungsgrad von Dünnschichtmodulen getrübt. Diese Solarzellen sind zwar in der Lage Sonnenlicht von beiden Seiten zu absorbieren, erreichen jedoch nicht die Effizienz von Kristallmodulen.
Kristalline Module
Diese Art des Solarmoduls besteht – wie der Name bereits verrät – aus Kristallen, in diesem Fall Siliziumkristallen. Module, die nur aus einem einzigen Kristall bestehen, werden monokristalline Solarmodule genannt. Besteht das Solarmodul hingegen aus vielen Kristallen, spricht man von einem polykristallinen Modul. Die Gewinnung und Verarbeitung der Kristalle spielen somit bei der Einteilung eine wichtige Rolle.
Unterscheidungsmerkmale zwischen poly- und monokristallinen Modulen
Oben wurde bereits angeschnitten, dass die Anzahl der Siliziumkristalle Einfluss auf die Art des kristallinen Moduls haben. Darüber gibt es aber noch weitere Eigenschaften, die mono- und polykristalline Module auszeichnen. Wir haben dir hier einen kleinen Überblick zusammengestellt:
*1 Betrachtet werden die Module bei 1000W/m² solarer Einstrahlung auf ein 1m² große Poly- und Monomodule.
*2 Zu beachten ist aber, dass es keine Photovoltaikanlage von der Stange gibt. Daher können die Gesamtpreise je nach Hersteller und Anlage abweichen.
*3 Der Temperaturkoeffizient beschreibt den Einfluss der Umgebungstemperatur auf die Leistung deiner Solaranlage. Er liegt bei kristallinen Modulen durchschnittlich bei –0,4%/1°C. Das heißt, wenn die Temperatur um 1 Grad Celsius steigt, sinkt die Modulleistung um 0,4 Prozent.
Die meisten Hersteller bieten inzwischen fast ausschließlich monokristalline Module an. Beide Arten wandeln zwar Sonnenlicht in Strom um, doch Monokristallmodule gewinnen mehr Energie aus derselben Fläche. Sie sind somit effizienter als ihr polykristallines Pendant – allerdings auch teurer. Polykristallmodule überzeugen zwar preislich mehr, sind jedoch nicht so leistungsstark. Daher stellen nur noch wenige Produzenten polykristalline Module her.
Vergleicht man Dünnschicht- mit Kristallmodulen, lässt sich klar sagen, dass sich letztere vor allem auf Einfamilienhäusern durchgesetzt haben. Grund dafür ist der höhere Wirkungsgrad von (15-20% Polykristallin/ 20-25% Monokristallin) im Vergleich zu Dünnschichtmodulen (10-12%). Bei der Installation von Dünnschichtmodulen müssten mehr Module montiert werden, um den Bedarf zu decken. Das wiederum nimmt Platz weg, der gerade auf Einfamilienhausdächern nicht vorhanden ist. Kristalline Module haben einen höheren Ertrag, weshalb für denselben Bedarf weniger Module und somit weniger Dachfläche benötigt werden.
Diese Arten von Photovoltaikmodulen gibt es
Bei den Modulen wird neben der Verarbeitung auch nach der Zusammensetzung der einzelnen Modulbestandteile unterschieden. Auch hier darfst du dich nicht von den verschiedenen Begriffen verunsichern lassen. Wir haben dir hier die wichtigsten Infos zusammengefasst:
- Glas-Folien-Module:
Glas-Folienmodule stellen derzeit die meistinstallierten Photovoltaikmodule dar. Die Solarzelle ist sicher zwischen zwei Folien eingeschlossen, während die Vorderseite mit einem Sicherheitsglas versehen ist.
- Glas-Glas Module:
Im Gegensatz zu den Glas-Folien-Modulen verfügen Glas-Glas-Photovoltaikmodule auf der Rückseite über ein zusätzliches Glas anstelle einer Folie, was sie robuster macht und der Zelle einen besseren Schutz bietet. Dadurch bieten sie besonders hohe Produkt- und Leistungsgarantien.
- Halbzellen-Solarmodule:
Halbzellenmodule zeichnen sich durch ihre überlegene Leistung im Vergleich zu den anderen beiden Modultypen aus. Anstelle von 60 Vollzellen werden diese Module mit 120 Halbzellen ausgestattet und in zwei parallel geschaltete „Zwillingshälften“ unterteilt. Diese spezielle Verschaltung ermöglicht es, noch höhere Leistungen zu erzielen.
Special: Was sind “bifaziale Module”?
Bifaziale Module sind in der Lage, Licht von beiden Seiten zu erfassen und in Solarenergie umzuwandeln. “Bifazial” ist in diesem Fall einfach die schönere und vor allem die fachliche Bezeichnung. Diese Modul-Art profitiert nicht nur von direkter Sonneneinstrahlung, sondern auch von diffusem Licht sowie indirekter Sonnenstrahlung. Auch hinsichtlich des Temperaturkoeffizienten haben bifaziale Solarmodule Vorteile gegenüber ihren Standardkollegen, da dieser deutlich niedriger ausfällt. Das bedeutet: Die Leistung, die diese Module bei extremen Temperaturen verlieren, ist geringer als bei Modulen mit einem höheren Temperaturkoeffizienten.
Der einzige Haken: Der Abstand zwischen den Modulen und dem Dach ist oft nicht ausreichend, damit die Module ihr volles Potenzial entfalten können. Das gelingt ihnen erst, wenn Sonnenlicht gleichmäßig auf ihre Vorder- und Rückseite trifft.
Fazit: Was denn nun – kristallin, Dünnschicht, Glas-Glas oder Glas-Folie?
Du siehst, die Welt der Photovoltaikmodule ist vielfältig – aber längst nicht so kompliziert wie gedacht. Egal, ob Dünnschicht-, mono- oder polykristalline Module, Glas-Folien- oder Glas-Glas-Module: Es gibt für jeden Bedarf die passende Lösung. Letztlich hängt die Wahl des Moduls von deinen individuellen Anforderungen ab. Bei enerix verbauen wir nur noch monokristalline Module, da diese sich mit der Zeit gegenüber den anderen Modulen durchgesetzt haben.
Letzten Endes ist jedes Eigenheim verschieden und deshalb beraten wir dich individuell, um die beste Lösung für deine Energiewende zu finden. Sichere dir jetzt dein individuelles Beratungsgespräch.