Unterkonstruktion der PV Anlage für Schrägdach & Flachdach

Du hast dich für Solarmodule entschieden? Eine ausgezeichnete Wahl für deine Energiezukunft. Doch hast du auch an das Fundament deiner PV Anlage gedacht? Die PV Unterkonstruktion sorgt für Sicherheit, Stabilität und maximale Erträge über Jahrzehnte hinweg. Aus unserer Praxis als Fachhändler wissen wir, dass eine unpassende oder minderwertige Unterkonstruktion nicht nur die Effizienz deiner Anlage schmälern, sondern auch Schäden an deinem Dach verursachen kann.

In diesem Ratgeber teilen wir unser Expertenwissen mit dir. Wir zeigen dir, welche Systeme es für welches Dach gibt, was sie kosten und worauf du bei der Auswahl achten solltest, damit dein Solarkraftwerk sicher und stabil bei Wind und Wetter steht.

Warum die richtige PV-Unterkonstruktion entscheidend für deine PV-Anlage ist

Eine professionell geplante PV-Unterkonstruktion ist mehr als nur ein Gerüst. Sie ist die Lebensversicherung deiner Photovoltaikanlage und deines Hauses.

Sicherheit an erster Stelle: Statik, Dachlast, Wind- und Schneelast

Das A und O einer jeden Photovoltaikanlage ist ein Dach, das die Last der Photovoltaikanlage tragen kann. Eine professionelle Statikberechnung, oft nach den strengen Eurocode-Normen, stellt sicher, dass dein Dach die zusätzliche Last der PV Anlage über ihre gesamte Lebensdauer von mehr als 25 Jahren tragen kann. Hierbei werden drei kritische Kräfte berücksichtigt, die niemals unterschätzt werden dürfen:

• Dachlast: Das permanente Eigengewicht der Solarmodule (ca. 12–15 kg/m²) und der Unterkonstruktion selbst. Hier wir geprüft, ob die Tragreserven deines Dachstuhls ausreichend sind.
• Windlast: Der Wind erzeugt enorme Sog- und Druckkräfte auf die PV Module. Eine normgerechte, stabile Unterkonstruktion ist entscheidend, um zu verhindern, dass die PV Module bei starkem Sturm angehoben oder vom Dach gerissen werden.
• Schneelast: In schneereichen Regionen kann das Gewicht von nassem Schnee mehrere hundert Kilogramm pro Quadratmeter erreichen. Das Montagesystem deiner Photovoltaikanlage muss so dimensioniert sein, dass es auch dieser extremen Zusatzlast standhält. Hierfür gibt es offizielle Schneelastzonenkarten, die bei der Planung der Anlage berücksichtigt werden müssen.

Die Unterkonstruktion ist das kritische Bindeglied, das die gesamte PV Anlage über Jahrzehnte sicher mit dem Gebäude verbindet und diesen Kräften zuverlässig trotzt. Mehr dazu findest du in unserem Ratgeber zu den Gefahren von Lasten durch Wind und Schnee.

Maximale Effizienz sichern: Die Rolle von Ausrichtung und Neigungswinkel

Neben der Sicherheit spielt die PV-Unterkonstruktion eine zentrale Rolle für den finanziellen Ertrag deiner PV Anlage. Sie ermöglicht es, die Solarmodule im optimalen Neigungswinkel und in der perfekten Ausrichtung zur Sonne für deinen Standort und Bedarf zu montieren. Unsere Erfahrung zeigt: Schon eine geringe Abweichung vom Optimum kann den Jahresertrag spürbar reduzieren. Die korrekte Montage sorgt also direkt dafür, dass du das Maximum an sauberer Energie erntest und sich deine Investition schneller amortisiert.

Die passende Unterkonstruktion für dein Dach: Ein System-Überblick

Die Wahl des richtigen Montagesystems hängt maßgeblich von deinem Dachtyp und dessen Eindeckung ab. Als Spezialisten führen wir dich durch die bewährtesten Lösungen für Schräg- und Flachdächer.

Für das Schrägdach: Sicherer Halt mit Dachhaken und Montageschienen

Für schräge Dächer, die häufigste Dachform bei Wohnhäusern in Deutschland, hat sich ein zuverlässiges Montagesystem durchgesetzt. Es besteht aus drei aufeinander abgestimmten Hauptkomponenten:

• Dachhaken: Diese robusten Haken aus Edelstahl oder hochfestem Aluminium werden direkt auf den Dachsparren verschraubt. Dies ist der kritische Befestigungspunkt, der die Lasten sicher in die Dachkonstruktion einleitet.
• Montageschienen: Die Schienen aus korrosionsbeständigem Aluminium oder Edelstahl werden auf den Dachhaken befestigt und bilden ein stabiles, präzises Raster.
• Modulklemmen: Mit speziellen Mittel- und Endklemmen (ebenfalls aus Aluminium oder Edelstahl) werden die Solarmodule sicher und mit dem korrekten Anzugsdrehmoment auf den Schienen fixiert.

Neben den drei Hauptkomponenten werden passende Schrauben, Muttern und ggf. Verbinder für die Montage benötigt.

Bei einem klassischen Dach mit Ziegeln (z. B. Frankfurter Pfanne) ist dies die Standardlösung. Für spezielle Eindeckungen wie Biberschwanz oder Schiefer gibt es angepasste Dachhaken und Blechersatzziegel, die eine ebenso sichere und dichte Montage gewährleisten. Bei einem Trapezblechdach kommen anstelle von Haken oft spezielle Kurzschienen oder Stockschrauben mit Dichtungen zum Einsatz, die direkt mit der Hochsicke des Blechs verbunden werden.

So funktioniert die Montage der Unterkonstruktion auf einem klassischen Ziegeldach

Am Dachhaken befindet sich eine Grundlatte. An dieser Grundlatte befinden sich Löcher, die für Schrauben benutzt werden können, womit der Dachhaken dann am Sparren befestigt wird. Hierzu werden Holzbohrschrauben verwendet. Hier ist es wichtig, dass deren Durchmesser mit den Löchern am Dachhaken zusammenpassen. Die Länge der Schrauben ist meist zwischen 80 und 100 mm. Nur wenn eine Aufsparrendämmung vorhanden ist werden längere Schrauben verwendet, da hier auch durch dich Dämmung bohren muss, um zum Sparren zu gelangen. Auf der anderen Seite des Hakens wird dann die Schiene befestigt. Auf die Schienen werden dann widerum die Module gelegt und mit den End- und Mittelklemmen befestigt.

Komponenten von Systemen können nicht mit dem anderer Hersteller gemischt werden. Jedes System hat ganz individuelle Profile. Schau dir hierzu die Schienen einmal von unten an. Die Rillen in den Schienen unterscheiden sich von System zu System. Zwar gibt es verschiedene Dachhaken, die speziell für die verschiedenen Dachziegel hergestellt werden, doch oftmals greifen wir bei Ziegeldächern auf Standard-Haken des jeweiligen Herstellers zurück. Diese lassen sich in der Höhe in drei Stufen verstellen, sodass sie perfekt zwischen den Dachziegeln montiert zu werden können.

Für eine reibungslose und vor allem sichere Montage und Installation einer Photovoltaikanlage empfehlen wir dringend die Beratung eines Fachbetriebs. Dieser weiß genau, welche Unterkonstruktion für welches Dach geeignet ist und stimmt die benötigten Komponenten perfekt aufeinander ab. Wir setzen hier bewusst auf bewährte europäische Qualitätshersteller wie K2 Systems, SL Rack oder S Flex, um höchste Sicherheit, geprüfte Statik und Langlebigkeit zu garantieren.

Für das Flachdach: Aufständerung vs. aerodynamische Ballastsysteme

Auf einem Flachdach müssen die Module im richtigen Winkel zur Sonne ausgerichtet werden. Hierfür gibt es zwei primäre, professionelle Lösungen:

• Aufständerung (Süd oder Ost-West): Die Module werden auf dreieckigen Gestellen montiert, um den optimalen Neigungswinkel zu erreichen. Eine reine Süd-Ausrichtung maximiert den Mittagsertrag, während eine Ost-West-Ausrichtung den Energieertrag gleichmäßiger über den Tag verteilt, was den Eigenverbrauch oft erhöht. Diese Systeme werden meist fest mit der Unterkonstruktion des Daches verschraubt, was eine Dachdurchdringung erfordert.
• Ballastsysteme: Eine clevere Alternative, die ganz ohne Dachdurchdringung auskommt. Die Unterkonstruktion wird durch Gewichte (z. B. Betonplatten oder Kies) beschwert und durch ihr aerodynamisches Design sicher an Ort und Stelle gehalten. Vorteil: Die empfindliche Dachhaut bleibt intakt. Voraussetzung: Das Dach muss die höhere Gesamtlast (Module und Ballast) statisch tragen können.

Die Entscheidung zwischen einer fest verschraubten Aufständerung und einem reinen Ballastsystem ist eine Fachfrage, die von der Dachstatik, der Windlastzone und dem Zustand der Dachabdichtung abhängt.

Auch hier ist eine Beratung durch unsere Experten sinnvoll. Unsere Fachpartner setzten auf hochwertige und im Windkanal getestete Systeme von führenden Herstellern wie Aerocompact oder K2 Systems, die für maximale Stabilität bei minimaler Dachbelastung konzipiert sind.

Die sichere Lösung: Lass die Profis die Unterkonstruktion planen

Die gute Nachricht: Um die richtige Unterkonstruktion für deine PV-Anlage musst du dich nicht selbst kümmern. Bei der Dachbesichtigung analysieren unsere Experten alle relevanten Faktoren von der Dacheindeckung über die statischen Gegebenheiten bis hin zu möglichen Verschattungen der Photovoltaikanlage. Basierend darauf planen wir dann die optimale Modulanordnung die zu deinen individuellen Anforderungen passt. Auf Basis der Modulanordnung können wir dann die passende Unterkonstruktion für dein Dach planen.

Warum du auf Fachleute setzen solltest

Die selbst durchgeführte Montage einer Unterkonstruktion birgt erhebliche Risiken: Falsch dimensionierte Komponenten, inkompatible Einzelteile oder fehlerhafte Befestigung können nicht nur die Leistung deiner Anlage mindern, sondern im schlimmsten Fall zu Dachlecks, Modulschäden oder sogar zum Abrutschen der gesamten Anlage bei Sturm oder Schnee führen. Zudem erlischt bei unsachgemäßer Montage oft die Herstellergarantie und Versicherung könnte im Schadensfall die Leistung verweigern.

Der entscheidende Vorteil: Alle Teile sind vom selben Hersteller, garantiert miteinander kompatibel und als Gesamtsystem statisch geprüft und zertifiziert. So vermeidest du kostspielige Planungs- oder Montagefehler und hast die Gewissheit, dass deine PV-Anlage von Anfang an auf einem soliden und sicheren Fundament steht.

Was kostet eine PV-Unterkonstruktion? Ein ehrlicher Preisüberblick

Die Kosten sind ein wichtiger Faktor bei der Planung deiner Photovoltaikanlage. Wir geben dir eine realistische Einschätzung auf Basis unserer Markterfahrung.

Der durchschnittliche Preis für eine PV-Unterkonstruktion: Womit du rechnen musst

Im Durchschnitt kannst du für die reine PV-Unterkonstruktion mit Materialkosten von 20 € bis 70 € pro Quadratmeter (m²) rechnen. Das sind 100 € bis 350 € pro kWp. Ein kWp benötigt 2,5 Module mit 400 Wp. Die Module wiederum sind ca. 2 m² groß. Dazu kommen Montagekosten von ca. 220 € pro montiertem kWp. Die genauen Kosten für die Montage variieren natürlich ebenfalls von Anbieter zu Anbieter.

Diese Faktoren beeinflussen die Kosten

Der endgültige Preis hängt von mehreren Faktoren ab:

• Material & Qualität: Hochwertiges Aluminium ist Standard. Edelstahl bei Schrauben und Haken erhöht die Langlebigkeit und den Preis. Billig-Importe ohne Zertifizierung sind ein Sicherheitsrisiko.
• Systemtyp: Eine aerodynamische Aufständerung für ein flaches Dach ist aufwendiger und teurer als ein einfaches Schrägdach-System.
• Dachkomplexität: Ein verwinkeltes Dach mit Gauben oder Dachfenstern erfordert mehr Planungsaufwand, Verschnitt und Spezialkomponenten als eine einfache, rechteckige Dachfläche.
• Herstellerqualität: Markenprodukte von Spezialisten wie Aerocompact, K2 Systems, SL Rack oder S Flex sind oft etwas teurer. Dafür bieten sie aber geprüfte Sicherheit nach europäischen Normen, umfassende Garantien und eine dokumentierte Langlebigkeit, die sich über 25+ Jahre auszahlt.

Fazit: Investiere in das Fundament deiner Solaranlage – es zahlt sich aus

Die PV-Unterkonstruktion ist weit mehr als nur ein Nebenschauplatz. Sie ist das kritische Fundament, das über die Sicherheit, Langlebigkeit und letztlich auch die Wirtschaftlichkeit deiner gesamten Photovoltaikanlage entscheidet. Wie du gesehen hast, gibt es für jede Anforderung sichere und durchdachte Lösungen. Unsere langjährige Erfahrung hat gezeigt, dass die Investition in eine hochwertige Unterkonstruktion mit auf einander abgestimmten Komponenten von einem renommierten Hersteller der beste Weg ist, um Risiken zu minimieren und langfristig Freude an der eigenen sauberen Energie zu haben.

Du bist bereit, das richtige Fundament für deine PV-Anlage zu legen? Entdecke jetzt unsere hochwertigen Unterkonstruktionen für alle Dachtypen und lass dich von unseren PV-Experten kostenlos und unverbindlich beraten, um die perfekte und sicherste Lösung für dein Projekt zu finden.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur PV-Unterkonstruktion