So optimierst du den Eigenverbrauch deiner PV Anlage

Wer Solarstrom selbst nutzt statt einspeist, spart bares Geld. Erfahre, wie du mit Speicher, smarten Geräten & cleverem Verbrauch deine PV rentabler machst.

Photovoltaikanlage Aichach-Friedberg

Den eigenen Solarstrom optimal nutzen und Kosten sparen: Die meisten Besitzer einer Photovoltaikanlage möchten so viel Strom wie möglich im eigenen Haushalt verbrauchen, anstatt ihn ins Stromnetz einzuspeisen. Und das aus gutem Grund: Jede selbst genutzte Kilowattstunde spart teuren Netzstrom und macht unabhängiger von steigenden Strompreisen, während die Einspeisevergütung für überschüssigen PV-Strom auf einem niedrigen Niveau liegt. In diesem Ratgeber erfährst du, warum der Eigenverbrauch von Strom immer wichtiger wird, was genau darunter zu verstehen ist und mit welchen technischen Maßnahmen du ihn steigern kannst.

💡Das Wichtigste in Kürze

  • Eigenverbrauch lohnt sich: Selbst genutzter Solarstrom spart bis zu 30 ct/kWh im Vergleich zur Einspeisung.
  • Speicher & Technik steigern Nutzen: Mit Speicher und smarter Steuerung sind bis zu 80 % Eigenverbrauch möglich.
  • Verhalten zählt: Geräte tagsüber nutzen, Dachausrichtung und Verbrauchsgewohnheiten optimieren.
  • Steuerfrei seit 2023: PV-Anlagen bis 30 kWp sind komplett von Einkommen- und Umsatzsteuer befreit.
  • Mehr Unabhängigkeit: Eigenverbrauch senkt Kosten, steigert Autarkie und unterstützt die Energiewende.

Warum ist hoher Eigenverbrauch so wichtig?

Je mehr deines selbst erzeugten Stroms du direkt im Haushalt nutzt, desto weniger Strom musst du teuer vom Netzbetreiber zukaufen. Ein hoher Eigenverbrauch reduziert spürbar die Stromrechnung und macht dich unabhängiger von der allgemeinen Preisentwicklung.

Denn die Strompreise steigen: 2023 kostete eine Kilowattstunde Haushaltsstrom zeitweise rund 47 Cent (über 40 % mehr als 2021) – und immer niedrigere Einspeisevergütungen von aktuell nur noch  ca. 8 Cent/kWh machen den Eigenverbrauch damit attraktiver denn je. Gleichzeitig wächst bei vielen Hausbesitzern der Wunsch nach mehr Strom-Autarkie: Wer einen Großteil seines Energiebedarfs durch eine PV-Anlage selbst deckt, ist unabhängiger von Strom-Versorgern und zukünftigen Preissteigerungen. Die Devise lautet also: maximal selbst verbrauchen statt minimal einspeisen.

Was bedeutet Eigenverbrauch (und was Einspeisung)?

Eigenverbrauch bedeutet, dass der von deiner Photovoltaikanlage erzeugte Strom direkt bei dir im Haus verbraucht oder zwischengespeichert wird, anstatt ins öffentliche Stromnetz abgegeben zu werden.
Einspeisung hingegen ist der Teil des erzeugten Stroms, den du nicht selbst nutzt, sondern gegen Vergütung ins Netz einspeist. Der Netzbetreiber erfasst diese eingespeiste Menge PV-Strom üblicherweise mit einem Einspeisezähler separat – so lässt sich genau bestimmen, welcher Anteil deines Solarstroms überschüssig war. Für eingespeisten Strom erhältst du eine gesetzlich geregelte Vergütung (nach EEG), die jedoch in den letzten Jahren stark gesunken ist.

Eigenverbrauchsquote und Autarkiegrad

Im Zusammenhang mit PV-Strom werden oft zwei Kennzahlen genannt: Die Eigenverbrauchsquote (oder Eigenverbrauchsanteil) gibt an, wie viel Prozent des erzeugten Stroms du selbst genutzt hast. Je höher diese Quote, desto weniger speist du ein.
Der Autarkiegrad hingegen bezeichnet den Anteil deines Strombedarfs, der durch deine Solaranlage gedeckt werden konnte. Ein hoher Grad an Autarkie bedeutet also, dass du nur noch wenig Strom aus dem Netz beziehen musst.

💡Ein Beispiel

Produzierst du mit PV 5.000 kWh im Jahr und verbrauchst davon 2.500 kWh selbst, liegt der Anteil des Eigenverbrauchs bei 50 %.

Hat dein Haushalt einen Jahres-Strombedarf von 4.000 kWh, von denen diese 2.500 kWh Solarstrom decken, erreichst du einen Autarkiegrad von ~62 %.

Eine höhere Eigenverbrauchsquote erhöht meist auch den Selbstnutzungsanteil, denn je mehr von deinem PV-Strom du selbst nutzt, desto größer ist der Anteil deines Verbrauchs, den du durch die Anlage deckst. Wer möglichst stromautark leben will, muss folglich versuchen, seinen Selbstverbrauchsanteil zu maximieren.

Photovoltaik: Technischer Hintergrund

Deine PV-Anlage ist i.d.R. ans Hausnetz und ans öffentliche Netz angeschlossen. Sobald Strom produziert wird, versorgt er direkt die Geräte im Haushalt – alles, was in dem Moment  verbraucht wird, zählt als Eigenverbrauch. Produziert die PV-Anlage mehr Strom als aktuell benötigt, fließt der Überschuss automatisch durch den Einspeisezähler ins Netz. Produziert sie weniger als benötigt (z.B. abends), liefert das Netz automatisch die Differenz. Einen separaten Speicher bräuchtest du, um Überschüsse für später nutzbar zu machen.

Wie hoch ist der Eigenverbrauch im Durchschnitt?

Ohne PV-Speicher ist nur ein kleiner Anteil nutzbar: In einem typischen Einfamilienhaus kann eine PV-Anlage ohne Batteriespeicher meist nur einen Bruchteil des Solarstroms direkt im Haus nutzen. Viele Haushalte erreichen ohne Speicher einen Eigenverbrauchsanteil von lediglich 15–30 % – häufig werden also gut zwei Drittel des erzeugten Stroms ins Netz eingespeist. Unter idealen Bedingungen (z.B. relativ kleine Anlage im Verhältnis zum Verbrauch, oder tagsüber ist immer jemand zu Hause) sind auch einmal  bis zu ~40 % Eigenverbrauch möglich, aber das ist eher die Ausnahme. 

In unserem Beispiel oben (5.000 kWh Erzeugung, davon 2.500 kWh genutzt) entsprächen 50 % Eigenverbrauch schon einem sehr hohen Wert – ohne Speicher liegt der eher bei20–30 %.

Der Selbstverbrauchsanteil bleibt in solchen Fällen ebenfalls begrenzt, oft um die 30 %. Das heißt, ohne Speicher muss ein Haushalt immer noch rund zwei Drittel seines Jahresstroms aus dem Netz beziehen.

Eine Photovoltaikanlage auf einem Hausdach
Eine PV Anlage ohne Batteriespeicher erreicht einen Eigenverbrauch von ca 15-30 %. (Foto: enerix Aichach-Friedberg)

Speicher machen einen deutlich höheren Eigenverbrauch möglich

Installierst du einen Stromspeicher, ändert sich das Bild drastisch. Ein Batteriespeicher kann überschüssigen PV-Strom vom Mittag für den Abend oder die Nacht aufbewahren. Dadurch lässt sich der Anteil des Eigenverbrauchs je nach Größe von vielleicht 30 % auf  bis zu 80 % oder mehr steigern. Der Grad der Unabhängigkeit klettert ebenfalls: Ein durchschnittlicher Haushalt kann mit einer PV-Anlage  inklusive Speicher rund zwei Drittel bis 80 % seines Jahresstrombedarfs selbst decken  – manchmal sogar noch mehr.

Diagramm welches die Stromeinsparung mit einem Stromspeicher und ohne zeigt.
Ein PV System mit Stromspeicher kann den Eigenverbrauch um bis zu 80% decken.

Deshalb ist der Eigenverbrauch unterschiedlich

Wie hoch dein persönlicher Eigenverbrauch aber ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Anlagengröße vs. Verbrauch: Eine PV-Anlage, die mindestens den Jahresstrombedarf des Haushalts produziert, bietet gutes Potenzial für einen hohen Eigenverbrauch. Ist die Anlage deutlich größer als der Verbrauch, steigt zwar die absolute Solarproduktion, aber prozentual wird mehr überschüssiger Strom eingespeist. Ist die Anlage sehr klein, mag die Quote hoch sein, doch du deckst dann insgesamt weniger vom Bedarf. Eine gute Auslegung (z.B. PV-Anlage etwa in Höhe des Jahresverbrauchs in Kilowattstunden, meistens ca. 5–10 kWp für Einfamilienhäuser) sorgt für ein sinnvolles Verhältnis.
  • Tagesprofil und Verhalten: Wie viel Solarstrom du selbst nutzt, hängt stark davon ab, wann in deinem Haushalt Strom verbraucht wird. Berufstätige, die tagsüber außer Haus sind, nutzen ihren Sonnenstrom nicht so direkt– denn zu Zeiten in denen die Anlage viel produziert, läuft kaum ein Gerät. Wer hingegen tagsüber zuhause ist (z.B. im Homeoffice oder im Ruhestand), hat mehr Verbrauch während der Solarerzeugung und damit automatisch einen höheren Selbstnutzungsanteil. Auch Verbrauchsgewohnheiten spielen rein: Lässt du beispielsweise Waschmaschine, Geschirrspüler & Co. klassisch abends laufen, verbrauchst du Netzstrom. Schiebst du solche Verbraucher bewusst in sonnenreiche Stunden, steigt die Direktverbrauchsquote.
  • Ausrichtung und Jahreszeit: Interessanterweise beeinflusst auch die Dachausrichtung den Eigenverbrauch. Eine reine Südanlage liefert einen starken Mittagsspitzen-Ertrag – da kann viel Überschuss entstehen, der ohne Speicher ins Netz geht. Verteilt man die PV-Module auf Ost/West, hat man einen längeren Ertrag übers Tagesprofil, was besser zu vielen Haushaltsverbräuchen passt und so die Quote des eigenen Verbrauchs erhöhen kann. Außerdem gilt: Im Sommer produzieren PV-Anlagen viel mehr Strom als im Winter. Im Sommer erreichst du teilweise monatsweise sehr hohe Direktverbrauchsquoten (mit Speicher vielleicht 80–100 %), während du im dunklen Winter trotz PV noch überwiegend auf Netzstrom angewiesen bist. Jahresdurchschnitte relativieren diese Schwankungen.
  • Große Verbraucher und Elektrogeräte: Geräte mit hohem Stromhunger können den Eigenverbrauch steigern – positiv wie negativ. Beispiel: Eine elektrische Wärmepumpe im Haus erhöht den Gesamtstromverbrauch deutlich (weil sie für Heizung/Warmwasser Strom zieht). Dadurch sinkt zwar prozentual die Quote des eigenen Verbrauchs, wenn die PV nicht parallel skaliert, aber absolut nutzt du mehr Strom im eigenen Betrieb (und eine Wärmepumpe lässt sich mit PV-Strom teilweise betreiben, siehe unten). Ähnlich beim Elektroauto: Es erhöht den Strombedarf beträchtlich, eröffnet aber auch die Chance, viel Solarstrom im Fahrzeug zu versenken, sofern Ladezeiten und PV-Erzeugung zusammengebracht werden.

💡Komplette Autarkie ist möglich, aber schwer.

Komplett autark (100 %) zu werden, ist allerdings im normalen Haushalt kaum machbar, da im Winter einfach deutlich weniger Strom erzeugt wird. Es bleibt also immer eine Restabhängigkeit vom Netz. Jeder Prozentpunkt mehr Eigenversorgung erhöht die Unabhängigkeit und spart Kosten.

Wie kann ich den Eigenverbrauch steigern?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Eigenverbrauch deiner Photovoltaikanlage zu erhöhen. Oft ist es eine Kombination aus Technik und cleverer Planung im Alltag. Hier sind die wichtigsten Hebel, mit denen du mehr Solarstrom selbst nutzen kannst:

  1. Stromspeicher nutzen
    Ein Batteriespeicher macht überschüssigen Solarstrom auch abends oder nachts nutzbar. So kannst du statt rund 30 % ohne Speicher bis zu 80 % Eigenverbrauch erreichen. Wichtig: Speichergröße und PV-Leistung sollten zusammenpassen (Faustregel: kWh = kWp). Die Investition ist nicht billig, aber durch die Einsparungen bei den Stromkosten lohnt sie sich langfristig – besonders bei weiter steigenden Preisen.
  2. Verbrauchszeiten clever planen
    Nutze Waschmaschine, Geschirrspüler & Co. dann, wenn die Sonne scheint – also mittags statt abends. Moderne Geräte haben Startzeitvorwahl, mit Smart-Home-Systemen geht’s sogar automatisch: Die Steuerung erkennt, wann genug Strom vorhanden ist, und schaltet Geräte gezielt ein. So landet weniger Strom im Netz – und mehr im eigenen Verbrauch.
  3. Wärmepumpe mit PV koppeln
    Wärmepumpen lassen sich gut mit PV-Strom betreiben – z. B. zur Warmwasserbereitung oder als „Wärmespeicher“ bei viel Sonne. Strom aus deiner Anlage spart Heizkosten. Wer Wärmepumpe und Speicher kombiniert, kann seinen Eigenverbrauchsanteil deutlich steigern – besonders in Übergangszeiten und Sommermonaten.
  4. Elektroauto tagsüber laden
    Ein E-Auto kann große Mengen Solarstrom aufnehmen – ideal, wenn du es tagsüber zu Hause laden kannst. Mit einer PV-optimierten Wallbox lässt sich der Stromüberschuss direkt ins Fahrzeug leiten. So sinkt die Netzeinspeisung und du sparst gleichzeitig Ladekosten. Achte auf Modelle mit Überschussladung und Energiemanagement-Schnittstelle.

Je mehr große Verbraucher, wie etwa eine Wärmepumpe oder Wallbox in einem Haushalt sind, desto schneller amortisiert sich eine Anlage mit Speicher.

Christopher Csernik
Christofer Csernik Geschäftsführer enerix Aichach-Friedberg

Eigenverbrauch vs. Einspeisung: Was lohnt sich mehr?

Hoher Eigenverbrauch rechnet sich fast immer besser: Angesichts der aktuellen Vergütungs- und Preisstruktur ist es finanziell viel sinnvoller, Solarstrom selbst zu verbrauchen, als ihn ins Netz einzuspeisen. Warum? Der Einspeiseerlös für neue PV-Anlagen liegt 2025 bei nur rund 8 Cent pro kWh (bei Teileinspeisung bis 10 kWp). Selbst wenn du die gesamte PV-Produktion einspeisen würdest (Volleinspeisung), gäbe es höchstens ~12 ct/kWh – deutlich weniger als die Kosten für bezogenen Netzstrom. Haushaltsstrom kostet derzeit um 35–40 Cent pro Kilowattstunde (durch die Strompreisbremse gedeckelt auf 40 ct). Das heißt: Jede Kilowattstunde, die du selbst verbrauchst, spart dir grob 30 Cent gegenüber dem Verkauf ans Netz. Anders formuliert: Eine selbst verbrauchte Kilowattstunde Solarstrom ist 3–5 Mal mehr wert als eine eingespeiste! Diese Differenz ist der wirtschaftliche Haupttreiber hinter dem Wunsch nach hohem Eigenverbrauch.

💡Beispielrechnung

Nehmen wir an, deine PV-Anlage erzeugt 10.000 kWh Solarstrom pro Jahr.

Variante A – viel Eigenverbrauch: Du nutzt z.B. 5.000 kWh selbst im Haushalt (durch kluges Lastmanagement und ggf. Speicher) und 5.000 kWh werden eingespeist. Dafür erhältst du vom Netzbetreiber etwa 0,08 €/kWh, also 400 € Vergütung für die Energieeinspeisung im Jahr. Die 5.000 kWh Eigenverbrauch hingegen musst du nicht vom Versorger kaufen – bei ~0,35 €/kWh sparst du 1.750 € an Strombezugskosten. Zusammen ergibt das einen Vorteil von ~2.150 € pro Jahr durch die PV-Anlage.

Variante B – Volleinspeisung: Du nutzt nichts selbst und speist alle 10.000 kWh ins Netz. Mit vielleicht 0,12 €/kWh Vergütung bekämst du 1.200 € pro Jahr, aber müsstest deinen gesamten Haushaltsstrom weiterhin für ~0,35 €/kWh einkaufen (z.B. 5.000 kWh würden 1.750 € kosten). Unterm Strich hättest du deutlich höhere Stromkosten als in Variante A. Dieses einfache Beispiel zeigt: Eigenverbrauch ist ökonomisch erheblich vorteilhafter als reine Netzeinspeisung, solange der Bezug von Strom teurer ist als die Einnahmen aus der Einspeisung.

In Zeiten hoher Energiepreise und sinkender Strom-Einspeisevergütung ist der Eigenverbrauch von selbst produziertem Strom besonders attraktiv.

Christopher Csernik
Christofer Csernik Geschäftsführer enerix Aichach-Friedberg

Schnellere Amortisation durch Eigenverbrauch

Je mehr Stromkosten eingespart werden, desto mehr lohnt sich die INvestition in eine Photovoltaikanlage. Früher, als die Einspeisevergütung sehr hoch war, konnten sich PV-Anlagen auch durch Einspeiseerlöse allein tragen. Heutzutage sind die Vergütungssätze gering, dafür die Strompreise hoch. Jede selbst genutzte Energieeinheit erhöht daher die jährliche Ersparnis und damit die Rendite deiner Anlage. Ohne Speicher liegt die Amortisationszeit einer PV-Anlage (je nach Anschaffungskosten) oft bei 8–12 Jahren, mit Speicher eher 10–15 Jahre. Natürlich spielen hierbei viele Faktoren eine Rolle – von der Größe einer Anlage über Förderungen bis zur Preisentwicklung. Doch allgemein gilt: Eigenverbrauch steigern = finanziellen Vorteil steigern. Einspeisen solltest du nur den Überschuss, den du wirklich nicht selbst verbrauchen kannst.

Wird die Einspeisevergütung weiter sinken?

Laut EEG passen sich die Vergütungssätze regelmäßig an und tendieren mit zunehmendem Solarausbau nach unten. Zwar wurden 2022/23 die Tarife einmalig angehoben, doch für Teil-Einspeisung (Eigenverbrauchsanlagen) liegen sie weiterhin unter 8 ct und sinken alle 6 Monate um 1 %.

Die Rolle des Solarspitzengesetzes (2025)

Das neuste Gesetz zur Erhöhung des Eigenverbrauchs ist das Solarspitzengesetz (2025): Unter anderem wird bei Anlagen ohne smarten Zähler die Einspeisung auf 60 % der Leistung begrenzt. Das soll helfen, Solarspitzen im Netz abzufedern. Für Anlagenbetreiber bedeutet es aber umso mehr, dass Eigenverbrauch im Vordergrund steht – warum auch für 0 ct einspeisen müssen, wenn man den Strom stattdessen zu Hause nutzen kann?

Photovoltaik und Steuern – was ist zu beachten?

Neue Vereinfachungsregelung erleichtert Vieles

Gute Nachrichten zuerst – seit 2023 sind die steuerlichen Hürden für private PV-Anlagenbetreiber in Deutschland drastisch reduziert worden. Früher galt: Sobald du mit deiner PV-Anlage Strom mit Gewinn ins Netz eingespeist hast, wurdest du vom Finanzamt als Unternehmer eingestuft und warst steuerpflichtig. Man musste den erzielten Gewinn in der Einkommensteuer angeben, und auf den verkauften Strom fiel Umsatzsteuer an – sogar auf selbst verbrauchten Solarstrom musste Umsatzsteuer entrichtet werden, wenn man vorsteuerabzugsberechtigt war. Viele Betreiber entschieden sich deshalb für die Kleinunternehmerregelung, um die Umsatzsteuerpflicht und die Bürokratie (z.B. regelmäßige Umsatzsteuervoranmeldungen und jährliche Umsatzsteuererklärung) zu vermeiden. Alternativ konnte man eine Regelbesteuerung wählen und sich die Mehrwertsteuer auf die Anschaffung erstatten lassen, musste dann aber über 20 Jahre die Steuer auf Energieabgabe und Eigenverbrauch abführen. Kurz: Bis Ende 2022 war das Thema Steuern für PV-Betreiber kompliziert und voller Fallstricke.

Eine Umsatzsteuererklärung ist heute hinfällig

Seit dem 1. Januar 2023 jedoch greift das Jahressteuergesetz 2022, das für kleine PV-Anlagen enorme Erleichterungen bringt: Alle Erträge und der Eigenverbrauch aus Photovoltaikanlagen bis 30 kWp sind von Einkommen- und Umsatzsteuer befreit. Diese vollständige Steuerbefreiung gilt für Anlagen bis 30 kWp, die auf Einfamilienhäusern (oder vergleichbaren Gebäuden) installiert sind. Für Mehrfamilienhäuser gilt sie bis 15 kWp pro Wohneinheit.

Die Umsatzsteuer entfällt schon beim Kauf, der Lieferung und Installation der Anlage (inkl. Speicher). Das heißt, PV-Anlagen und Batteriespeicher werden seit 2023 mit 0 % Mehrwertsteuer verkauft – ein klarer Preisvorteil von 19 % für private Käufer.

⚠️Wichtig

Die Befreiung umfasst alle Fälle, egal ob du den Strom komplett ins Netz einspeist oder selbst nutzt – auch auf selbst verbrauchten Solarstrom fallen keine Steuern mehr an.

Kein Finanzamt-Stress mehr

Durch die neuen Regeln ist die früher nötige Kleinunternehmerregelung faktisch überflüssig – man muss sie gar nicht mehr beantragen, weil die Umsatzsteuerpflicht von vornherein nicht besteht.

Gleichzeitig verliert die alte Liebhaberei-Vereinfachungsregelung an Bedeutung:

Bis 2022 konnte man für Kleinstanlagen (≤10 kWp) beim Finanzamt beantragen, als „Liebhaberei“ eingestuft zu werden (ohne Gewinnerzielungsabsicht), um von der Einkommensteuer verschont zu bleiben.

Mit der neuen Gesetzeslage ist auch das hinfällig, denn Anlagen bis 30 kWp sind generell einkommensteuerfrei.

Falls du also z.B. 2025 eine PV-Anlage installierst, musst du dem Finanzamt in der Regel nichts mehr von deinen Solar-Einnahmen oder deinem Eigenverbrauch melden. Einen formlosen Hinweis auf die Inbetriebnahme der Anlage kann man zur Sicherheit geben, aber aufwändige steuerliche Erfassungsbögen entfallen meist. 

⚠️Wichtig

wenn deine Anlage größer als 30 kWp ist (oder mehrere Anlagen >100 kWp kumuliert) gelten andere Regeln – konsultiere dazu deinen regionalen Fachberater.

Bestandsanlagen und Wechsel der Steueroption

Was ist, wenn deine Anlage vor 2023 in Betrieb ging? Auch dann profitierst du ab 2023 von den neuen Befreiungen, sofern du die Voraussetzungen erfüllst (<=30 kWp, etc.). Hast du bisher die Regelbesteuerung genutzt (Vorsteuerabzug erhalten), kannst du ab 2023 ebenfalls in die Steuerbefreiung wechseln – sprich aber davor mit deinem Steuerberater, da unter Umständen Korrekturen (Berichtigung des Vorsteuerabzugs über 5 Jahre) nötig sind. Als früherer Kleinunternehmer musst du ab 2023 die Grenze nicht mehr beachten, da es keine Umsatzsteuer auf deine PV Erträge mehr gibt.

Egal welchen Anlagentyp du hast: ab 2023 entfällt die Pflicht zu Umsatzsteuer-Voranmeldungen und -Erklärungen für die meisten privaten Anlagenbetreiber – sofern deine Anlage bis 30 kWp groß ist.

Der Gesetzgeber hat erkennt damit an, dass Private PV-Anlagen bis 30 kWp ein privater Zuverdienst zur Energiewende sind.

Fazit: Eigenverbrauch lohnt sich – für dich und die Umwelt

Deinen Eigenverbrauch zu optimieren, ist einer der wirksamsten Schritte, um das volle Potenzial deiner Photovoltaikanlage auszuschöpfen. Du senkst deine Stromkosten, wirst unabhängiger vom Energieversorger und sicherst dir langfristig stabile Preise. Selbst genutzter Strom aus deiner Anlage ersetzt teuren Netzstrom – ein klarer finanzieller Vorteil angesichts sinkender Einspeisevergütung und steigender Strompreise.

Mit Stromspeicher, smarter Steuerung, Wärmepumpe oder Wallbox kannst du deinen Eigenverbrauch deutlich steigern und die Unabhängigkeit deines Haushalts erheblich verbessern. So amortisiert sich deine Anlage schneller – vor allem, wenn untertags Strombedarf besteht, etwa im Homeoffice, durch eine Wärmepumpe oder ein Elektroauto.

Aber auch ohne ständige Anwesenheit lässt sich mit Speicher und gezielter Planung ein großer Teil des Solarstroms selbst nutzen. Anbieter wie enerix begleiten dich dabei von der individuellen Auslegung bis zur Integration von Speicher, Wallbox und mehr – abgestimmt auf deinen Haushalt und deine Bedürfnisse.

Jede selbst verbrauchte Kilowattstunde Strom trägt zur Energiewende bei und macht dein Zuhause ein Stück unabhängiger – das gute Gefühl, den eigenen Strom vom eigenen Dach zu nutzen, gibt’s gratis dazu

Christopher Csernik
Christofer Csernik Geschäftsführer enerix Aichach-Friedberg