Steigende Energiekosten, komplexe Vorschriften und der Wunsch nach nachhaltigen Lösungen – als Vermieter oder Teil einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) stehst du vor großen Herausforderungen. Du möchtest deinen Mietern günstigen Solarstrom anbieten, den Wert deiner Immobilie steigern und gleichzeitig von der Energiewende profitieren, scheust aber den bürokratischen Aufwand? Dann ist die Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV) die Lösung, auf die du gewartet hast. Doch die Umsetzung, insbesondere bei Messung und Abrechnung, erscheint oft komplex. Genau hier setzen wir an. Dieser Leitfaden ist dein praxisnaher Begleiter. Wir erklären dir nicht nur, was die Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung ist und wie du sie rechtssicher und profitabel umsetzt.

Zusammenfassung

Die Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV) ermöglicht die direkte Lieferung von Solarstrom an Mieter ohne Nutzung des öffentlichen Stromnetzes.
Durch das Solarpaket I ist die GGV seit 2024 gesetzlich verankert und befreit Vermieter von Lieferantenpflichten.
Der Strompreis darf gemäß § 42b EnWG maximal 90 % des örtlichen Grundversorgungstarifs betragen.
Intelligente Messsysteme (Smart Meter) erfassen Verbrauch und Erzeugung präzise und ermöglichen eine automatisierte Abrechnung.
Die GGV steigert Wirtschaftlichkeit und Immobilienwert, senkt Nebenkosten und bietet Mietern günstigeren Solarstrom.

Grundlagen & rechtliche Klarheit: Was du jetzt wissen musst

Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung ist ein Modell, das es ermöglicht Solarstrom von einer PV Anlage auf einem Mehrfamilienhaus in die Wohnungen teilnehmender Parteien weiterzugeben. Sie ist eine grundlegende Neuerung, die es dir als Immobilienbesitzer so einfach wie nie macht, Solarstrom direkt an deine Mieter weiterzugeben. Um die Chancen voll zu nutzen, ist es wichtig, die Grundlagen und die rechtlichen Rahmenbedingungen zu verstehen.

Was ist die Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV) genau?

Die Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV) ist ein Mieterstrommodell, bei dem Strom aus einer Photovoltaik-Anlage, die auf oder an einem Mehrfamilienhaus installiert ist, direkt an die Bewohner (Mieter oder Eigentümer) innerhalb desselben Gebäudes geliefert wird. Die Definition der Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung ist simpel: Du als Anlagenbetreiber produzierst den Strom und deine Mieter verbrauchen ihn, ohne dass der Strom durch das öffentliche Netz geleitet werden muss. Der Clou dabei: Du wirst nicht mehr zum umfassenden Energieversorger mit all seinen Pflichten. Die GGV befreit dich von komplexen bürokratischen Hürden und macht die lokale Energieversorgung unkompliziert und attraktiv.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen: Das GGV Solarpaket I als Game-Changer

Die Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV) wurde mit dem Solarpaket 1 im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) verankert. Die wichtigsten Änderungen für dich sind:

Keine Lieferantenpflichten: Du musst nicht mehr die volle Stromversorgung deiner Mieter übernehmen. Für den Reststrom, den die PV-Anlage nicht deckt, schließt jeder Mieter einen eigenen Vertrag mit einem Energieversorger seiner Wahl ab.
Einfache Verträge: Ein einfacher GGV-Vertrag regelt die Lieferung des Solarstroms. Komplexe Mieterstromverträge sind passé.
Preisobergrenze: Gemäß § 42b EnWG darf der Preis für Solarstrom 90 % des in dem jeweiligen Netzgebiet geltenden Grundversorgungstarifs nicht übersteigen.

Diese Vereinfachungen machen die GGV zu einem extrem praxisnahen Modell für Immobilienbesitzer.

GGV Mieterstrom Vergleich: Der entscheidende Unterschied

Viele kennen den herkömmlichen Mieterstrom. Doch wo liegt der genaue Unterschied zur Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung? Im Vergleich der vorhandenen Modelle, zeigen sich bei den Modellen verschiedenste Vorteile:

Mieterstrom	Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV)	Klassischer Mieterstrom
Rolle des Vermieters	Nur Lieferant für PV-Strom	Umfassender Stromversorger (inkl. Reststrom)
Reststrombezug	Mieter wählt Anbieter frei	Wird vom Vermieter mitgeliefert
Vertrag	Einfacher GGV-Vertrag	Komplexer Mieterstromvertrag
Bürokratie	Deutlich reduziert	Hoch (Meldepflichten, etc.)

Die GGV entkoppelt die Lieferung von Solarstrom klar von der Vollversorgung. Das senkt deinen administrativen Aufwand massiv und macht dich flexibler. Wenn du die Details des alten Modells verstehen möchtest, findest du mehr Informationen in unserem Ratgeber zum klassischen Mieterstrommodell.

Praktische Umsetzung: Wie du die GGV einfach realisierst

Die Theorie klingt gut, aber wie kannst du die Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung umsetzen? Der Schlüssel liegt in einem strukturierten Vorgehen und einem Partner, der die technischen und administrativen Hürden für dich aus dem Weg räumt.

Schritt für Schritt: Die Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung erfolgreich umsetzen

Die Umsetzung der Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung folgt einem klaren Plan:

1. Beratung & Planung: Wir analysieren dein Gebäude, deinen Strombedarf, deinen Stromverbrauch und die rechtlichen Gegebenheiten. Du erhältst eine maßgeschneiderte Planung für die PV-Anlage, den Stromspeicher und die nötige Messtechnik.
2. Installation: Unsere festangestellten Fachteams installieren alle Komponenten – von den Solarmodulen bis zur Wallbox. Wir garantieren höchste Qualität und arbeiten nach allen relevanten VDE-Richtlinien.
3. Vertragsgestaltung: Wir unterstützen dich bei der Erstellung der GGV-Verträge mit deinen Mietern.
4. Inbetriebnahme & Anmeldung: Wir kümmern uns um die Anmeldung beim Netzbetreiber und die Inbetriebnahme der gesamten Anlage.

Die technischen Voraussetzungen umfassen neben der PV-Anlage vor allem ein intelligentes Messkonzept, das die erzeugte und verbrauchte Energie exakt erfasst.

Messung und Abrechnung: Die größte Hürde clever meistern

Genau hier liegt für viele die größte Herausforderung: die Messung und Abrechnung. Ohne einen erfahrenen Partner kann die korrekte Erfassung und Zuordnung der Strommengen komplex werden. Die Lösung ist die Smart Meter Installation. Intelligente Zähler messen viertelstundengenau, wie viel Solarstrom jeder Haushalt verbraucht.

Modelle zur Zuteilung im Gebäude

Die Zuteilung des Solarstroms im Gebäude erfolgt durch einen Aufteilungsschlüssel, der im Gebäudestromliefervertrag festgelegt und dem Netzbetreiber mitgeteilt wird.

Bei der Aufteilung gibt zwei Varianten:

Statischer Aufteilungsschlüssel:
Bei der statischen Aufteilung wird jeder Wohneinheit ein fester Anteil je Viertelstunde gemessenen Strombezug zugeteilt. Beispielsweise anhand der Haushaltsgröße, der Wohnfläche oder der Zahl der Wohneinheiten.
Dynamischen Aufteilungsschlüssel:
Bei der dynamischen Aufteilung muss der Solarstrom, der innerhalb jedes 15-Minuten-Intervalls zeitgleich verbraucht wird, dem Gesamtverbrauch anteilig zugeordnet werden.

Die PV-Anlagenbetreiber wie z. B. die Wohnungseigentümergemeinschaft sind zudem frei, auch einen Stromspeicher zu installieren, um die Eigenverbrauchsquote der Mehrfamilienhausbewohner weiter zu erhöhen, oder das Hauslicht, Wärmepumpen oder E-Autos per Wallboxen zu versorgen. Diese Verbraucher müssen dann aber natürlich auch im Messkonzept und in den Abrechnungsschlüsseln berücksichtigt werden.

Der richtige Dienstleister: Warum ein Partner alles vereinfacht

Die Suche nach einem Dienstleister für Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung endet oft in einer Sackgasse, weil viele nur einzelne Komponenten anbieten. Bei uns bekommst du alles aus einer Hand. Das bedeutet:

Planung und Installation der gesamten Hardware (PV, Speicher, Wallboxen).
Implementierung des Messkonzepts mit Smart Metern.
Laufender Service und Wartung.

Wir nehmen dir die Komplexität ab, damit du dich auf die Vorteile konzentrieren kannst: zufriedene Mieter und eine profitable Investition.

Wirtschaftlichkeit & Vorteile: Warum sich die GGV für dich lohnt

Die GGV ist nicht nur eine nachhaltige, sondern auch eine äußerst rentable Entscheidung. Sie bietet finanzielle Anreize für dich und spürbare Vorteile für deine Mieter. Unabhängige Berichte zur Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik in Mehrfamilienhäusern untermauern diese Vorteile und zeigen das hohe Potenzial des GGV-Modells.

Eine große Photovoltaikanlage auf einem roten Dach von einem großen Mehrfamilienhaus. — Gerade in Mehrfamilienhäusern können sich Modelle wie die Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung besonders lohnen

Finanzielle Vorteile für Vermieter: So rechnet sich die GGV

Die Vorteile für Vermieter sind vielfältig – allen voran die Wirtschaftlichkeit der Gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung. Angetrieben wird sie durch mehrere Faktoren:

Einnahmen durch Stromverkauf: Du verkaufst den Solarstrom direkt an deine Mieter und erzielst damit eine attraktive Rendite.
Kosten senken: Du reduzierst die Nebenkosten für Allgemeinstrom (z.B. für Treppenhaus, Aufzug) und kannst mit einem Stromspeicher sogar teure Lastspitzen kappen.
Immobilienwert steigern: Eine PV-Anlage mit GGV macht dein Gebäude zukunftssicher und attraktiver für potenzielle Mieter und Käufer.
Wegfall der EEG-Umlage: Die EEG-Umlage auf direkt gelieferten Solarstrom entfällt, was die Rentabilität weiter erhöht.

Die Wirtschaftlichkeit im Mehrfamilienhaus ist damit deutlich höher als bei einer reinen Einspeisung ins Netz.

Für welche Gebäude eignet sich die GGV?

Das Modell ist flexibel einsetzbar. Eine Photovoltaik-Anlage im Mehrfamilienhaus mit GGV ist der klassische Anwendungsfall. Aber auch die GGV für eine WEG (Wohnungseigentümergemeinschaft) ist problemlos möglich. Hier können sich die Eigentümer zusammenschließen, um gemeinsam eine Anlage zu betreiben und vom günstigen Solarstrom zu profitieren. Die GGV eignet sich für nahezu jedes Gebäude mit mehreren Parteien, egal ob Neubau oder Bestandsimmobilie.

Fazit: Die Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung eine Win-Win-Situation

Die GGV macht es Vermietern nun Solarstrom ohne bürokratische Hürden oder Lieferantenpflichten an die Bewohner im Mehrfamilienhaus zu verteilen. Durch das Solarpaket I wurde zwar die Tür dafür geöffnet, doch erfordert die technische Umsetzung Erfahrung und Planung. Die Vorteile für ein GGV-Projekt liegen dabei auf der Hand:

Günstigerer Strompreis: Der Solarstrom vom Dach ist in der Regel deutlich günstiger als der Strom aus dem Netz.
Stabile Energiekosten: Mieter werden unabhängiger von den Preisschwankungen am Strommarkt.
Teilhabe an der Energiewende: Deine Mieter können aktiv zum Klimaschutz beitragen, ohne selbst investieren zu müssen.
Attraktivität des Wohnraums: Die Möglichkeit, günstigen und grünen Strom zu beziehen, steigert die Wohnqualität und die Mieterbindung.

Mach jetzt den nächsten Schritt und verwandle dein Gebäude in ein Smart Energy Home. Deine Mieter werden es dir danken – und dein Geldbeutel auch.