Startseite • Ratgeber • Photovoltaikanlage: Solarstrom einfach selber herstellen und sparen • Photovoltaikmodule – Machen dein Dach zur Energie-Quelle Photovoltaikmodule – Machen dein Dach zur Energie-Quelle Photovoltaikmodule wandeln Sonnenenergie in Strom um – aber wie genau funktioniert das? Und welche Hersteller und Modularten gibt es? Hier findest du die wichtigsten Informationen rund um Solarmodule. Peter Knuth 17 Juli 2025 ・20 Min Lesezeit Teilen Die Sonne liefert uns jeden Tag ein enormes Energiepotenzial – kostenlos und sauber. Der Schlüssel, um das zu nutzen, sind Photovoltaikmodule: Sie bilden die Basis jeder Solaranlage und wandeln Sonnenlicht direkt in elektrische Energie um. Damit sind sie der erste und wichtigste Schritt auf dem Weg zu einer dezentralen und nachhaltigen Energieversorgung. Mein Name ist Peter Knuth, Diplom-Ingenieur und Mitbegründer von enerix. Seit 2001 bin ich in der Solarbranche tätig und durfte in dieser Zeit unzählige Projekte begleiten. Aus dieser Erfahrung heraus weiß ich: Der Wunsch nach einer eigenen Photovoltaikanlage ist oft mit vielen Fragen verbunden – vor allem, wenn es um die Auswahl der richtigen Module geht. Denn der Markt ist riesig und unübersichtlich: Unterschiedliche Technologien und zahlreiche Hersteller sorgen schnell für Verwirrung. Welche Module passen zu meinem Dach? Wie wichtig ist der Wirkungsgrad? Und was bedeuten Begriffe wie Kilowattpeak (kWp) und String eigentlich genau? In diesem Beitrag möchte ich dir einen Einblick in die Welt der Photovoltaikmodule geben. Du erfährst, welche Modultypen es gibt, welche Vor- und Nachteile sie bieten und worauf du bei der Auswahl achten solltest. Außerdem zeige ich dir, welche aktuellen Entwicklungen den Markt bewegen – und gebe dir zehn praxisnahe Tipps aus unserem Alltag. Damit du eine fundierte Entscheidung treffen und das volle Potenzial deiner Solaranlage ausschöpfen kannst. Bei den Produktempfehlungen am Ende des Artikels handelt es sich um Produkte, die ich mir auch selbst installieren würde und zum Teil auch habe. Viel Spaß beim Lesen. InhaltsverzeichnisEin Blick zurück – Die Geschichte der PhotovoltaikmoduleDer photovoltaische EffektWas ist eigentlich ein Kilowattpeak bzw. kWp?Unterschiedliche Modularten – Kristallin oder Dünnschicht?Die verschiedenen Standard-ModuleSonder-PhotovoltaikmoduleWelche Zelltypen gibt es?Moderne Zelltechnologien im ÜberblickDer Wirkungsgrad von PV Modulen – Energie pro FlächeQualitätsmerkmale von Photovoltaikmodulen – worauf es wirklich ankommtWorauf sollte man beim Kauf von Solarmodulen achten?Meine persönliche Empfehlung Ein Blick zurück – Die Geschichte der Photovoltaikmodule Die Geschichte der Photovoltaik beginnt bereits im 19. Jahrhundert: 1839 entdeckte der französische Physiker Alexandre Edmond Becquerel den photovoltaischen Effekt – also die Fähigkeit bestimmter Materialien, unter Lichteinfluss elektrische Spannung zu erzeugen. Doch es dauerte fast ein Jahrhundert, bis daraus eine nutzbare Technologie wurde. 1954 gelang es den Bell Labs in den USA, die erste funktionsfähige Solarzelle auf Siliziumbasis mit einem Wirkungsgrad von rund 6 % zu entwickeln. Ursprünglich für Raumfahrtprojekte eingesetzt, fanden Photovoltaikmodule in den 1970er- und 1980er-Jahren langsam ihren Weg auf die Erde, etwa zur Stromversorgung abgelegener Hütten oder Navigationsbojen. Erst mit der Jahrtausendwende und dem gestiegenen Bewusstsein für Klimaschutz und Energiewende begann der weltweite Durchbruch. Heute sind PV-Module hochentwickelte Hightech-Produkte mit Wirkungsgraden von über 20 % und ein zentraler Baustein für die nachhaltige Energieversorgung der Zukunft Der photovoltaische Effekt – Das Funktionsprinzip eines Solarmoduls Die Grundfunktion eines Solarmoduls basiert auf dem sogenannten photovoltaischen Effekt. Dieser tritt auf, wenn Licht auf bestimmte Halbleitermaterialien – meist Silizium – trifft. Die Photonen (Lichtteilchen) regen dabei Elektronen im Material an, sodass sie sich lösen und in Bewegung geraten. Das ist dann elektrischer Strom. Ein Solarmodul besteht aus vielen Solarzellen, die miteinander verschaltet sind. Jede Zelle ist aus zwei unterschiedlich dotierten Siliziumschichten aufgebaut: einer negativ (n-Schicht) und einer positiv (p-Schicht) dotierten Halbleiterschicht. An der Grenzfläche entsteht ein elektrisches Feld, das die freigesetzten Elektronen in eine bestimmte Richtung lenkt – so entsteht Gleichstrom (DC). Was ist eigentlich ein Kilowattpeak bzw. kWp? Wer sich mit Photovoltaikanlagen beschäftigt, stößt schnell auf die Einheit Kilowattpeak (kWp). Aber was bedeutet das eigentlich genau? Kilowattpeak, kurz kWp ist die Maßeinheit für die Nennleistung einer Photovoltaikanlage unter Standard-Testbedingungen. Sie gibt an, wie viel elektrische Leistung ein Solarmodul oder eine gesamte PV-Anlage unter optimalen Bedingungen liefern kann. Diese Bedingungen sind international genormt: 1.000 Watt Sonneneinstrahlung pro Quadratmeter, eine Zelltemperatur von 25 °C und eine klare, senkrechte Einstrahlung auf die Modulfläche. Du kannst das gut mit dem PS-Wert bei Autos vergleichen: Ein Auto hat z. B. 150 PS – das sagt aber nichts darüber aus, wie viel Leistung es im Alltag bringt. Denn das hängt von Drehzahl, Drehmoment und äußeren Einflüssen ab. Genauso ist es bei PV-Anlagen. Die tatsächliche Stromproduktion hängt aber neben der kWp-Leistung auch von Faktoren wie Dachausrichtung, Verschattung, Verschmutzung, Temperatur und natürlich der Sonneneinstrahlung vor Ort ab. Unterschiedliche Modularten – Kristallin oder Dünnschicht? V.l.n.r: Zwei Poly-Module mit schwarzer/weißer Rückseitenfolie, Mono-Modul mit weißer Rückseitenfolie und Dünnschichtmodul Photovoltaikmodule gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, die sich vor allem in der verwendeten Zelltechnologie unterscheiden. Die am weitesten verbreiteten Modularten sind kristalline und dünnschichtbasierte Module, die sich aber deutlich in Aufbau, Aussehen und Einsatzmöglichkeiten unterscheiden. Noch vor einigen Jahren sahen typische Photovoltaikmodule so wie links aus.Die Maße lagen in der Regel bei ca. 80 cm x 150 bzw. 160 cm. Kristalline Module ist die heute am häufigsten eingesetzte Modulart. Sie bestehen aus festen Siliziumscheiben (Wafern), die in einem Laminat aus Folien und Glas und zur Stabilisierung in einem Alurahmen eingebettet sind. Diese Module erkennt man an den einzelnen Zellen – früher Quadrate, heute Rechtecke, die etwas voneinander auf einer weißen oder schwarzen Folie liegen. Dünnschichtmodule sehen ganz anders aus: Sie wirken wie eine schwarze Scheibe mit dünnen Streifen. Statt dicker Siliziumscheiben wird bei ihnen eine hauchdünne Schicht lichtempfindlichen Materials auf eine Trägerfläche – etwa Glas oder Folie – aufgetragen. Diese Module sind nicht ganz so leistungsstark wie die kristalline Variante. Dünnschichtmodule waren eine Zeit lang trotz ihres geringeren Wirkungsgrads sehr gefragt – vor allem, weil sie im Verhältnis zur erzeugten Leistung deutlich günstiger produziert werden konnten. Doch das hat sich verändert. Aufgrund des starken Preisverfalls bei kristallinen Modulen sind diese heute effizienter und auch wirtschaftlich attraktiver. Die deutlich höheren Wirkungsgrade bedeuten: mehr Strom auf weniger Fläche – ein entscheidender Vorteil, gerade bei privaten Dachanlagen. In der Folge sind Dünnschichtmodule nahezu vollständig vom Markt verschwunden. Wusstest du? Der starke Preiseverfall bei kristallinen Modulen ist unter anderem auf eine starke Skalierung der Produktion in Fernost, v.a. China, zurückzuführen. Der Standard sind heutzutage kristalline Module mit unterschiedlichen Zelltypen, auf die ich in den nächsten Abschnitten eingehen möchte. Deine persönliche Energiewende beginnt jetzt! Egal ob Strom, Wärme oder Mobiliät, unser enerix Partner in deiner Nähe findet genau das richtige Angebot für dich. Jetzt Beratung vereinbaren Standard-Photovoltaikmodule – ähnlich im Aussehen, verschieden im Detail Auf den ersten Blick sehen Standard-Photovoltaikmodule sehr gleich aus, in der Regel rechteckige Paneele mit Solarzellen, mal mit silbernem Rahmen und weißer Rückseitenfolie, mal komplett in elegantem Schwarz. Doch bei näherem Hinsehen zeigen sich feine, aber wichtige Unterschiede: Manche Module bestehen aus einer Glas-Folie-Kombination, andere aus Glas-Glas, was sie noch robuster macht. Aber auch die Zelltechnik variiert: Es gibt klassische quadratische Vollzellen-Module und moderne Halbzellen-Module. In früheren Zeiten waren die Module mit 80 x 160 cm wesentlich kleiner als heute. In den vergangenen Jahren hatten die Standardmodule 60 Vollzellen, Maße von etwa 1 m x 1,7 m und Leistungen von 300 Wp. Standardmodule bestehen heute aus 120 Halbzellen, messen rund 1,1 m x 175 m und erreichen Modulleistungen zwischen 400 und 450 Wp. Die Solarzellen sind egal bei welchem Modul wettergeschützt in einem Glas-Folien-Laminat oder in einem Glas-Folien-Glas-Laminat (Glas-Glas) eingebettet, das für Stabilität und Langlebigkeit sorgt. Die schiere Größe der Module macht die Montage auf den Dächern für unsere Monteure nicht leicht. Eine andere Form von Standardmodulen sind Glas-Glas-Module. Sie besitzen die gleichen Modulleistungen und unterscheiden sich von den Glas-Folienmodule nur darin, dass auf der Rückseite statt einer Folie ein weiteres Glas verbaut wird. Die Zelle wird dadurch noch besser geschützt und das erhöht die Lebensdauer des Photovoltaikmoduls. Glas-Glas Module haben deshalb noch höhere Produkt- und Leistungsgarantien. Unterschiedliche Photovoltaikmodule Standard Glas-Folienmodule Standard Glas-Folienmodule sind die aktuell am häufigsten verbauten Module. Die Modulmaße sind bei nahezu allen Herstellern Standard, nur beim Aufbau und bei den Leistungen unterscheiden sich die Produkte. Bisher hatten Standardmodule 60 Vollzellen und Maße von 1 m x 1,7 m. Seit ein paar Jahrengeht jedoch die Entwicklung zu Modulen mit Halbzellen. Heutige Standardmodule haben 120 Halbzellen, Maße von circa 1,1 m x 1,75 m und Modulleistungen von 380 bis 420 Wp. Die Zellen liegen wettergeschützt in einem Glas-Folien-Laminat. Glas-Glas-Module Glas-Glas-Module besitzen die gleichen Modulleistungen und unterscheiden sich von den Standardmodulen nur darin, dass auf der Rückseite des Moduls statt einer Folie ein weiteres Glasverbaut wird. Die Zelle wird dadurch noch besser geschützt und das erhöht die Lebensdauer des Photovoltaikmoduls. Glas-GlasModule haben besonders hohe Produkt- und Leistungsgarantien. Aufbau eines Glas-Glas Moduls Farbige Solarmodule Farbige Solarmodule bieten eine ästhetische Alternative zu klassischen Standardmodulen. Sie sind in verschiedenen Farben erhältlich und fügen sich harmonisch in die Dachgestaltung ein, wodurch sie weniger auffallen. Diese Module sind ideal für Gebäude, bei denen das Design eine wichtige Rolle spielt. Daher finden sich farbige Solarmodule vor allem bei Projekten im Denkmalschutz wieder. Allerdings haben diese Module meist eine geringfügig niedrigere Leistung und sind etwas teurer. Dennoch bieten sie eine perfekte Lösung für alle, die Funktionalität und Design verbinden möchten. Farbige Solarmodule im Einsatz (Foto: enerix Rostock). Sonder-Photovoltaikmodule Neben den benannten herkömmlichen Solarmodulen gibt es auch andere Module, die sich im Aussehen, der Funktion und der Effizienz deutlich vom Standard unterscheiden. Solardachziegel Solardachziegel kombinieren Funktionalität und Ästhetik. Sie ersetzen herkömmliche Dachziegel und erzeugen gleichzeitig Strom aus Sonnenenergie. Diese Lösung ist ideal für Häuser, bei denen Wert auf Design gelegt wird, da die Ziegel sich nahtlos ins Dach einfügen. Solardachziegel sind wetterfest, langlebig und bieten eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Dächern. Zwar sind sie teurer als Standard-Solarmodule, doch überzeugen sie durch ihre unauffällige Integration und die Verbindung von Energiegewinnung und Eleganz. PVT- Module kombinieren Strom und Wärme Neben klassischen Photovoltaikmodulen gibt es eine interessante Hybridlösung: sogenannte PVT-Module. Sie erzeugen nicht nur Strom aus Sonnenlicht, sondern nutzen gleichzeitig die entstehende Wärme – und liefern damit Photovoltaik und Solarthermie in einem Modul. Das spart Platz auf dem Dach und kann die Effizienz deutlich steigern, vor allem bei hohem Wärmebedarf im Haushalt. Erfahre hier mehr über die Funktionsweise und Vorteile von PVT-Modulen. Kristalline Solarzellen – Welche Zelltypen gibt es und worin unterscheiden sie sich? Bei kristallinen Photovoltaikmodulen, also dem heute gängigen Standard auf unseren Dächern, kommen verschiedene Zelltypen zum Einsatz. Auch wenn alle auf dem Grundmaterial Silizium basieren, gibt es feine, aber entscheidende Unterschiede in der Herstellung, im Aufbau und in der Leistung. Monokristalline Zellen bestehen aus einem einzigen, durchgehenden Siliziumkristall. Das sorgt für eine gleichmäßige Struktur, die man gut an der tiefschwarzen Farbe der Module erkennt. Durch ihre hohe Reinheit erreichen sie die besten Wirkungsgrade und liefern die höchsten Erträge bei gleicher Fläche. Polykristalline Solarzellen bestehen, wie der Name schon aussagt aus vielen einzelnen Siliziumkristallen, die beim Abkühlen der geschmolzenen Masse entstehen. Diese Zellstruktur ist nicht ganz gleichmäßig. Der Wirkungsgrad ist etwas niedriger als bei monokristallinen Zellen, dafür waren sie lange Zeit günstiger in der Herstellung. Wusstest du? Heute werden monokristalline Solarzellen deutlich häufiger eingesetzt als polykristalline Zellen. Die aktuellen Markttrends zeigen, dass monokristalline Module aufgrund ihrer besseren Leistung und ihrer längeren Lebensdauer die bevorzugte Wahl für neue Photovoltaik-Anlagen sind. Moderne Zelltechnologien im Überblick Wie auch beim Aufbau der Photovoltaikmodule, gibt es innerhalb bei den verschiedenen Zellen viele unterschiedliche Technologien. PERC-Technologie (Passivated Emitter Rear Cell) Ein großer Teil der heute erhältlichen Module nutzt die sogenannte PERC – Technologie. Sie beschreibt eine zusätzliche reflektierende Schicht auf der Rückseite der Zelle, die das Sonnenlicht noch ein zweites Mal nutzt. Das steigert den Wirkungsgrad und verbessert die Leistung bei schwachem Licht oder hohen Temperaturen. PERC-Zellen gelten inzwischen als bewährter Standard – doch die Entwicklung geht weiter. TOPCon-Technologie (Tunnel Oxide Passivated Contact) Eine vielversprechende Weiterentwicklung ist die sogenannte TOPCon-Technologie . Hier kommt zusätzlich eine hauchdünne Tunneloxid-Schicht sowie eine hochdotierte Polysilizium-Schicht zum Einsatz. Diese verbessert den Ladungstransport innerhalb der Zelle und minimiert Energieverluste. TOPCon-Zellen bieten noch höhere Wirkungsgrade als klassische PERC-Zellen. HJT-Zellen (Heterojunction Technology) Einen Schritt weiter gehen die sogenannten HJT-Zellen. Sie kombinieren kristallines Silizium mit ultradünnen Schichten aus amorphem Silizium. Diese Bauweise ermöglicht besonders hohe Wirkungsgrade – oft über 22 % – und eine sehr gute Leistung auch bei hohen Temperaturen. HJT-Module sind zudem häufig bifazial, das heißt: Sie können auf Vorder- und Rückseite Sonnenlicht aufnehmen. ABC-Zellen (All Back Contact) ABC-Zellen verlegen alle elektrischen Kontakte auf die Rückseite der Solarzelle. Dadurch bleibt die Vorderseite komplett frei von Leiterbahnen, was mehr Sonnenlicht in die Zelle lässt und die Leistung steigert. Gleichzeitig entsteht eine besonders homogene, dunkle Optik, die sich ideal für anspruchsvolle Dachgestaltungen eignet. ABC-Zellen zählen zu den effizientesten Zelltypen und finden vor allem im Premiumbereich Anwendung. Bifaziale Module Diese Module nutzen auch das Licht, das vom Boden oder umliegenden Flächen reflektiert wird. Das kann die Energieausbeute deutlich steigern, besonders bei Freiflächenanlagen oder großen Industriedächern mit genügend Abstand zur Montagefläche. Wusstest du? Bifaziale Module sind besonders sinnvoll bei Aufständerungen über hellen Untergründen (z. B. Kies, Beton oder Schnee). Halbzellen – clever geteilt für mehr Leistung Halbzellen sind eine Weiterentwicklung klassischer Solarzellen. Dabei werden herkömmliche mono- oder polykristalline Zellen mithilfe von Lasertechnologie in zwei Hälften geschnitten und im Modul neu verschaltet – meist zu 120 oder 144 Zellen statt der üblichen 60 bzw. 72. Diese Bauweise reduziert elektrische Verluste, verbessert die Leistungsfähigkeit bei Teilverschattung und macht die Module robuster. Halbzellenmodule bieten mehr Ertrag und höhere Zuverlässigkeit – ohne dass sich die Größe des Moduls wesentlich verändert. Sie sind heute bei vielen Herstellern Standard und haben sich in der Praxis bestens bewährt. Der Wirkungsgrad von PV Modulen – Energie pro Fläche Der Wirkungsgrad eines Solarmoduls gibt an, wie viel Prozent der eingestrahlten Sonnenenergie tatsächlich in elektrischen Strom umgewandelt werden. Je höher dieser Wert, desto besser nutzt das Modul das Sonnenlicht – und desto mehr Strom bekommst du pro Quadratmeter Dachfläche. Das ist besonders wichtig, wenn dein Dach nicht unbegrenzt Platz bietet oder du den maximalen Ertrag aus einer bestimmten Fläche herausholen möchtest. Gemessen wird der Wirkungsgrad unter sogenannten Standard-Testbedingungen (STC). Diese normierten Laborbedingungen beinhalten: eine Lichtstärke von 1000 Watt pro Quadratmeter (entspricht etwa der Mittagssonne), eine Zelltemperatur von 25 °C, und ein fester Sonnenstand (Lichtspektrum AM 1.5), wie er etwa in Mitteleuropa zur Mittagszeit typisch ist. Unter diesen Bedingungen wird die elektrische Leistung des Moduls ermittelt und ins Verhältnis zur einfallenden Sonnenenergie gesetzt. Ein Beispiel aus der Praxis Ein monokristallines Modul mit einem Wirkungsgrad von 24,6 % wandelt 24,6 % der Sonnenenergie, die auf seine Oberfläche trifft, in Strom um. Ein anderes Modul mit nur 18 % Wirkungsgrad holt um fast 27 % weniger aus derselben Lichtmenge heraus. Konkret: Wenn auf einen Quadratmeter Dachfläche pro Jahr (je nach Standort) rund 1.000 Kilowattstunden Sonnenenergie treffen, erzeugt das 24,6 %-Modul davon etwa 246 kWh Strom, während das 18 %-Modul nur 180 kWh liefert, also 66 kWh pro Jahr. Dieser Unterschied summiert sich über Jahre und wirkt sich direkt auf die Rentabilität deiner Anlage aus. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Anlagenbesitzer für ein Repowering, also einer Aufrüstung oder Erneuerung ihrer Anlage. Was bedeutet Repowering? Repowering bedeutet, eine bestehende Photovoltaikanlage technisch aufzurüsten oder zu erneuern, um die Leistung zu verbessern oder die Lebensdauer zu verlängern. Besonders bei älteren Anlagen wird Repowering notwendig, wenn z. B. der Wechselrichter nicht mehr effizient arbeitet oder Module an Leistung verlieren. Mehr zum Thema Repowering erfährst du in unserem Ratgeber. Qualitätsmerkmale von Photovoltaikmodulen – worauf es wirklich ankommt Nicht jedes Solarmodul ist gleich – auch wenn auf den ersten Blick vieles ähnlich aussieht. Neben Leistung und Wirkungsgrad gibt es eine Reihe technischer Qualitätsmerkmale, die darüber entscheiden, wie zuverlässig, langlebig und ertragreich ein Photovoltaikmodul über die Jahre wirklich ist. Wer langfristig von seiner PV-Anlage profitieren möchte, sollte auf diese Punkte achten: Glas-Glas-Konstruktion Sie ist besonders widerstandsfähig gegen mechanische Belastungen, Feuchtigkeit und aggressive Umweltbedingungen – etwa in landwirtschaftlichen Betrieben oder in Küstennähe. Glas-Glas Module bieten eine längere Lebensdauer und stabilere Leistung über Jahrzehnte. PID-Resistenz PID steht für Potentialinduzierte Degradation – dabei können hohe Spannungsunterschiede zwischen Solarzellen und Rahmen in Verbindung mit feuchter Witterung zu einer messbaren Leistungsminderung führen. Daher sollte dein Modul PID resistent sein. Hoher Bifazialfaktor Achte bei bifazialen Modulen auf den sogenannten Bifazialfaktor. Dieser gibt an, wie viel Leistung die Rückseite im Verhältnis zur Vorderseite liefern kann – gut ist ein Faktor zwischen 80 – 85%. Robuster Rahmen Hochwertige Module verfügen über stabile Aluminiumrahmen. Diese schützen das Modul vor Verwindungen, Wind- und Schneelasten. Zertifizierungen und unabhängige Tests Hochwertige Module werden regelmäßig von unabhängigen Instituten getestet. Relevante Normen sind z.B: IEC 62804 (PID Resistenz), IEC TS 6329 (Langlebigkeit und Degradation). Man muss an dieser Stelle auch erwähnen, dass die Qualität der Module in den vergangenen 20 Jahren entscheidend besser geworden ist. Waren es vor 20 Jahren eher Manufakturen mit sehr viel Handarbeit, haben wir heute vollautomatisierte Produktionsanlagen mit einem sehr hohen Qualitätsstandard. Worauf sollte man beim Kauf von Solarmodulen achten? Nur auf den ersten Blick gleicht ein Modul dem anderen und selbst als Fachmann ist es nicht einfach bei der Menge an Modulherstellern das richtige Produkt auszuwählen. Module müssen allen Witterungen trotzen und das über einen möglichst langen Zeitraum. Von über 30 Grad im Sommer oder minus 15 Grad mit riesigen Schneemengen im Winter. Deshalb ist man gut beraten gerade an dieser Komponente nicht zu sparen, weil eine Reparatur dann schnell mal aufwendig und teuer werden kann und ein Fehler ist nicht immer schnell auffindbar. Bei der Wahl muss man neben der Modulleistung auf weitere wichtige Details achten. 10 Tipps für die Auswahl des richtigen Solarmoduls Mindestens 25 Jahre Hersteller-Leistungsgarantie auf 80% und 12 Jahre auf 90% der Anfangs-Nennleistung. Mindestens 10 Jahre Hersteller-Produktgarantie. Solarwatt bietet beispielsweise bei dem Glas-Glas-Modul sogar 30 Jahre Produktgarantie. Ein Wirkungsgrad von mindestens 21%. Ein hoher Wirkungsgrad bedeutet, dass mehr Sonnenenergie in Strom umgewandelt wird. Der heutige Standard sind Glas-Glas-Module. Glas-Glas-Module haben eine höhere Haltbarkeit. Zertifizierungen nach IEC 61215 und IEC 61730IEC 61215: Terrestrische Photovoltaikmodule mit kristallinen Silizium Bauarteignung und Bauartzulassung. Der Temperaturkoeffizient sollte unter -0,3 %/°C liegen, um Leistungsverluste bei hohen Temperaturen zu minimieren. Schutzklasse II bedeutet zum einen, dass die Module Witterungseinflüssen (UVStrahlung,Temperatur, Feuchte, Hagel, Schnee und Wind) ausgesetzt sind, die nicht zu einer Alterung bzw. Minderung der Isolationseigenschaften führen dürfen. Plussortierte Leitungstoleranzen. Da das Modul mit der geringsten Leistung, bzw. Strom die Qualität des gesamten Strangs bestimmt, sollte alle Module im positiven Bereich liegen. Sitz des Herstellers innerhalb der EU. Ein Modul kann auch mal kaputt gehen und dann kommt es darauf an, wie einfach man die Garantie einfordern kann oder man Ersatz bekommt. Der VDE bietet umfassende Prüf- und Zertifizierungsleistungen für Photovoltaik-Module (PV-Module) und deren Komponenten. Mit Hilfe unseres fundierten Fachwissens über die neuesten Normen und modernsten technologischen Entwicklungen werden die Sicherheit und Zuverlässigkeit Ihrer PV-Module und deren Komponenten in einem unserer Prüflabore in Europa, Asien oder Nordamerika geprüft. Meine persönliche Empfehlung Du siehst: Bei der Auswahl des richtigen Moduls spielen viele Faktoren eine Rolle – nicht nur der Wirkungsgrad auf dem Papier. Denn nicht immer ist das Modul mit der höchsten Nennleistung auch dasjenige, das über das Jahr hinweg den meisten Strom liefert. Wenn ich heute eine neue PV-Anlage planen würde, würde ich mich für ein vollflächig schwarzes Halbzellen-Glas-Glas-Modul mit moderner ABC-Zelltechnologie entscheiden. Diese Module sind nicht nur optisch ansprechend, sondern auch technisch auf dem neuesten Stand. Sie liefern dank ihrer rückseitigen Kontaktierung eine besonders hohe Leistung bei Teilverschattung und damit insgesamt einen stabileren und höheren Jahresertrag. Die etwas höheren Anschaffungskosten rechnen sich schnell – durch den zusätzlichen Stromertrag und die längere Lebensdauer. FAQs – Photovoltaikmodule Welche Module sind besser poly- oder monokristalline Module? Der wesentliche Unterschied zwischen poly- und monokristallinen Photovoltaikmodulen ist der verwendete Zelltyp bzw. der optische Unterschied der beiden Zelltypen. Vom Aufbau sind beide Modultypen identisch. Anders als die vorherrschende Meinung stimmt es nicht, dass monokristalline Module mehr Ertrag liefern. Richtig ist, dass es durch die höhere Leistungsdichte Monomodule mit höheren Leistungen bei gleicher Modulgröße gibt, womit man letztlich auf gleicher Fläche mehr Ertrag erwirtschaftet kann. Bei direktem Vergleich, leistungsgleicher Module, erwirtschaften beide Modultypen den identischen Jahresertrag. Beide Modultypen sind qualitativ vergleichbar und eine Entscheidung für das ein oder andere Modul kann man nach Kriterien entscheiden. Hat man beispielsweise nur eine sehr begrenzte Dachfläche, die man maximal nutzen möchte, sollte man sich für ein Monomodul entscheiden. Ist die Dachfläche mehr als ausreichend groß und steht die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund kann man auch ein leistungsschwächeres und günstigeres Polymodul nutzen. Monomodule bzw. Monozellen haben eine höhere Lichtausbeute bei Schwachlicht als Polymodule. Monokristalline Zellen haben dadurch gegenüber polykristalliner Zellen eine etwas höhere Leistung bei gleicher Zellgröße. Optisch unterscheiden sich die Zellen heute nur noch gering. Polyzellen wirken eher blau, Monomodule dagegen schwarz oder dunkelbau. Bei älteren Zellen war der Unterschied wesentlich größer. Monomodule erkannte man durch die stark abgerundeten Ecken und Polyzellen durch die marmorierte Zellstruktur. Durch die günstigere Produktion kristalliner Zellen sind die Module etwas günstiger. Der Temperaturkoeffizent ist bei Polymodulen geringer als bei Monomodulen. Polymodule verlieren deshalb weniger Leistung als Monomodule bei steigenden Modultemperaturen. Was bedeutet die Leistungsgarantie bei Photovoltaikmodulen? Üblicherweise bieten Hersteller von Modulen neben der Produktgarantie eine Leistungsgarantie. Diese Garantie besagt, dass das Modul nach einer Lebensdauer von 10 Jahren mindestens noch 90 Prozent, nach einer Lebensdauer von 25 Jahren mindestens noch 80 Prozent der anfänglichen Leistung liefern muss. Diese Leistungsgarantien sind freiwillige Leistungen der Hersteller und variieren im Detail von Hersteller zu Hersteller.Sie gilt grundsätzlich nur dann, wenn die Leistungsminderung auf eine Degradation der Solarmodule zurückzuführen ist. Leisten die Solarmodule beispielsweise wegen Beschädigungen oder Verschmutzungen weniger, ist das kein Fall für die Garantie. Tipp: Papier ist geduldig und es ist aufwendig eine Leistungsminderung nachzuweisen. Achten Sie deshalb auf die Qualität der Produkte. Ein vermeintlich billiges Modul kann sich im Nachgang als sehr teuer herausstellen. Qualitätsprodukte liefern hingegen auch nach 25 Jahren weit mehr als die garantierten 80 Prozent. Warum sinkt die Leistung eines PV-Moduls bei höheren Temperaturen? Die Photoltaikzelle besteht wie der Speicher im PC aus einer Halbleitertechnik, deren Leitfähigkeit mit zunehmender Temperatur schlechter wird. Das ist auch der Grund, warum Computer und Laptops mit einem Lüfter gekühlt werden. Bei den PV-Modulen wird diese Eigenschaft mit dem Temperaturkoeffizienten angeben. Dieser liegt bei ca. 0,4 Prozent pro einem Grad. Die Nominalleistung der Module wird bei 25 Grad Umgebungstemperatur und bei 1.000 Watt Sonneneinstrahlung gemessen. Steigt die Temperatur um beispielsweise 10 Grad sinkt die Modulleistung um 4 Prozent, das sind bei einem 280 Watt-Modul 11,2 Watt. Die Temperatur steigt aber in der Regel wenn die Sonne scheint. Das heißt, die Leistung steigt im gleichen Verhältnis durch die höhere Einstrahlung. Scheint die Sonne an einem kühlen Frühlingstag mal richtig intensiv, dann wird die Leistung auch mal überschritten. Wir groß und wie schwer sind Module? Typische 120-zellige Halbzellen-Glas-Glas-Module haben ein Maß von 1,1 m x 1,75 m x 30 mm Stärke und wiegen ca. 25 kg. Dieses Modulmaß hat sich in den vergangenen Jahren durchgesetzt und wird nahezu von jedem Modulhersteller mit mono- oder polykristallinen Zellen hergestellt. Verschiedene Hersteller bieten noch weitere Maße an, die Leistung der Module ist proportional der Fläche. Besonderheit Glas-Glas Module: Einzelne Hersteller, wie beispielsweise der Hersteller Solarwatt produzieren statt der typischen Glas-Folien-Module, Glas-Glas-Module, die eine noch höhere Lebenserwartung besitzen. Diese Module sind ca. 15 Prozent schwerer. Halten Photovoltaikmodule auch Hagel stand? Photovoltaikmodule sind in der Regel robust und für verschiedene Wetterbedingungen ausgelegt. Hochwertige Module werden auf Hagelbeständigkeit getestet, oft mit Hagelkörnern von bis zu 25 mm Durchmesser, die mit 80 km/h auf die Oberfläche treffen. Solche Tests entsprechen den Standards wie IEC 61215. Schäden können jedoch bei extremem Hagel oder minderwertigen Modulen auftreten. Eine Versicherung für Sturmschäden bietet zusätzlichen Schutz. Regelmäßige Wartung sichert die Lebensdauer. Wie oft muss man Solarmodule reinigen? Die Reinigung von Solarmodulen ist in der Regel selten erforderlich, da Regen Schmutz wie Staub oder Pollen weitgehend entfernt. In staubigen Regionen, bei starken Verschmutzungen durch Vogelkot oder bei langen Trockenperioden kann eine Reinigung sinnvoll sein, um den Ertrag zu maximieren. Eine Überprüfung der Module alle 1-2 Jahre ist ratsam. Reinigung sollte schonend mit weichem Wasser und ohne aggressive Chemikalien erfolgen, um die Oberfläche nicht zu beschädigen. Peter Knuth Peter Knuth ist Mitbegründer und Geschäftsführer von enerix, einem Unternehmen, das sich auf die Installation von Photovoltaikanlagen spezialisiert hat. Nach seiner handwerklichen Ausbildung und einem Maschinenbaustudium hat er 2002 seine... Erfahre mehr über mich Das könnte dich auch interessieren Wärmepumpe Kosten Informiere dich über alles rund um Wärmepumpen Kosten, Förderungen und wie du am besten proftieren kannst. Mache dein Eigenheim effizient und kostengünstig. Erfahre mehr Gefahr durch Windlast und Schneelast vermeiden Extreme Wetterbedingungen wie starke Windlasten und hohe Schneelasten können Dächer und Solaranlagen gefährden. Erfahre, wie du mit den richtigen Maßnahmen deine Investition sichern kannst. Erfahre mehr Wärmepumpe und alte Heizkörper – Wie passen sie zusammen? Wärmepumpe und alte Heizkörper – geht das überhaupt? 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