Startseite • Ratgeber • Smart Meter einfach erklärt – Grundlagen und Vorteile • Smart Meter Einbau: Kosten, Pflicht und Ablauf 2025 Smart Meter Einbau: Kosten, Pflicht und Ablauf 2025 Der gesetzlich vorgeschriebene Smart-Meter-Rollout, beschleunigt durch das „Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende“ (GNDEW), sorgt bei vielen Hausbesitzern für Unsicherheit: Ist der Einbau für mich Pflicht und welche Kosten Sabrina Heerklotz 25 Juli 2025 ・7 Min Lesezeit Teilen Der gesetzlich vorgeschriebene Smart-Meter-Rollout, beschleunigt durch das „Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende“ (GNDEW), sorgt bei vielen Hausbesitzern für Unsicherheit: Ist der Einbau für mich Pflicht und welche Kosten kommen auf mich zu? In diesem Beitrag liefern wir dir einen praxisnahen Überblick und erklären dir den gesamten Prozess bis zum Einbau des Smart Meters einfach und transparent. So bist du dann bestens auf den Einbau vorbereitet. InhaltsverzeichnisWas ist ein Smart Meter?Wer ist vom Smart Meter Einbau betroffen?Der Ablauf des EinbausKosten für den EinbauWichtige Akteure: Wer ist für den Einbau und Betrieb zuständig?Fazit: Ist der Smart Meter Einbau für dich ein Gewinn? Was ist ein Smart Meter und was unterscheidet ihn von anderen Stromzählern? Ein Smart Meter, offiziell intelligentes Messsystem (iMSys), ist nicht nur ein Stromzähler. Einfach gesehen ist es eine Kombination zwischen einer Kommunikationseinheit und einem digitalen Zähler. Die Kommunikationseinheit heißt Smart Meter Gateway und hat seine Hauptfunktion in der automatische und hochverschlüsselte Übermittlung deiner Verbrauchs- und Erzeugungsdaten an den Messstellenbetreiber – in der Regel in 15-Minuten-Intervallen. Übrigens Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert und überwacht die Sicherheit dieser Übertragung Der Smart Meter empfängt auch Steuerungssignale vom Netzbetreiber empfangen. Das ist zwingend notwendig, um steuerbare Verbrauchseinrichtungen nach wie die Wärmepumpe, Wallbox oder den Stromspeicher intelligent ins Stromnetz zu integrieren. Dein Energieverbrauch wird damit transparent und aktiv steuerbar. Wusstest du?: Wenn du dynamische Stromtarife nutzen möchtest, brauchst du nicht zwingend steuerbare Verbrauchseinrichtungen. Gerader die Kombination Smart Meter und Photovoltaik Anlage hilft dir, deinen Stromverbrauch gezielt zu steuern und noch mehr Stromkosten zu sparen. Abgrenzung zu anderen Zählertypen Um die Besonderheiten des Smart Meters zu verstehen, hilft ein Vergleich mit den bisherigen Zählertypen: Analoger Ferraris-Zähler: Der klassische schwarze Stromzähler mit mechanischer Drehscheibe erfasst lediglich den kumulierten Gesamtverbrauch. Er kann keine Daten speichern oder übertragen und muss manuell vor Ort abgelesen werden. Moderne Messeinrichtung (mME): Hierbei handelt es sich um einen digitalen Zähler ohne Gateway. Er zeigt den aktuellen Stromverbrauch an und speichert historische Verbrauchsdaten lokal am Gerät. Eine automatisierte Fernübertragung findet nicht statt. Mehr zu den einzelnen Zählertypen erfährst du in unserem Beitrag “Smart Meter”. Wer ist vom Smart Meter Einbau betroffen? Der stufenweise Einbau von intelligenten Messsystemen ist im Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) geregelt und soll bis 2032 weitestgehend abgeschlossen sein. Ob du zum Einbau eines vollwertigen Smart Meters verpflichtet bist, hängt von bestimmten Kriterien ab. Der Gesetzgeber hat klar definiert, für wen der Einbau eines Smart Meters verpflichtend ist. Wenn du als Verbraucher einen jährlichen Stromverbrauch von über 6.000 kWh, eine PV Anlage mit mehr als 7 kWp installierter Leistung oder steuerbare Verbrauchseinrichtungen nach §14a EnWG hast, ist der Einbau verpflichtend. Denn dann ist der Smart Meter die technische Basis, um den Stromverbrauch effizient zu steuern und das Stromnetz zu stabilisieren. Wusstest du? Je nach Fall kann für dich sogar die Möglichkeit bestehen den Einbau zu verweigern. Mehr dazu ob und wie du den Einbau verweigern kannst, erfährst du in unserem Ratgeber zur Smart Meter Pflicht. Der Ablauf des Einbaus: Vom Brief bis zur Inbetriebnahme Der Zählertausch folgt einem standardisierten Prozess, der dir genügend Vorlaufzeit zur Vorbereitung gibt. Du brauchst also keine Angst haben, dass plötzlich jemand unangekündigt vor deiner Tür steht. Schritt 1: Das Ankündigungsschreiben des Messstellenbetreibers Du erhältst drei Monate vor dem geplanten Termin ein offizielles Schreiben von deinem grundzuständigen Messstellenbetreiber. Darin wirst du über den bevorstehenden Tausch, die gesetzliche Grundlage und über mögliche Entscheidungsoptionen deinerseits informiert. Wir empfehlen dir, dass du die Zeit nutzt, um deinen Zählerschrank zu prüfen. Schritt 2: Konkrete Terminankündigung und Vorbereitung Zwei bis drei Wochen vor dem Einbau erhältst du dann ein weiteres Schreiben. Darin erfährst du dann das konkrete Datum und Zeitfenster für den Besuch des Technikers. Damit der Einbau dann schnell und reibungslos funktioniert musst du einen sicheren und freien Zugang zum Zählerschrank gewährleisten. Schritt 3: Die Installation vor Ort durch den Elektriker Wenn der Tag der Installation gekommen ist, wird ein zertifizierter Elektriker, der vom Messstellenbetreiber beauftragt wurde deinen alten Stromzähler gegen einen Smart Meter austauschen. Der Prozess ist in der Regel unkompliziert und dauert im Schnitt nicht länger als eine Stunde pro Zähler. Beim Austausch muss der Stromfluss im Haus kurz unterbrochen werden. Dann wird der alte Stromzähler abmontiert und gegen den Smart Meter ausgetauscht. Im Anschluss prüft der Elektriker noch die Konnektivität des Smart Meter Gateways. Wenn dabei alles reibungslos abläuft, erhältst du eine kurze Einweisung und die Zugangsdaten für das Online-Portal des Betreibers. Hier kannst du dann deine Verbrauchsdaten einsehen. Achte also darauf, dass du die Daten gut notierst. Kosten für den Smart Meter Einbau: Womit musst du rechnen? Die Kosten für ein intelligentes Messsystem teilen sich in zwei Kategorien auf: die jährlichen Gebühren für den Betrieb und die einmaligen Kosten für den Einbau. Letztere sind gesetzlich auf maximal 100 € für Privathaushalte festgelegt. Zu den einmaligen Kosten kommen dann noch mögliche Kosten für den Umbau des Zählerschranks auf dich zu. Denn bei vielen älteren Gebäuden entspricht der vorhandene Zählerschrank nicht mehr den technischen Normen und muss dementsprechend vor Einbau des Smart Meters ausgetauscht werden. In diesem Zuge können nochmal weitere Kosten auf dich zukommen. Prüfe am besten, ob du deinen Zählerschrank ebenfalls austauschen musst. Jährliche Betriebskosten: Die gesetzlichen Preisobergrenzen Die gute Nachricht ist, dass die jährlichen Kosten für den Messstellenbetrieb im MsbG gesetzlich gedeckelt sind. Diese Preisobergrenzen schützen dich vor überhöhten Gebühren. Ab 2025 gelten folgende maximale Entgelte pro Jahr: Szenario Installierte PV-Leistung Inbetriebnahme Jährlicher Stromverbrauch Smart Meter Pflicht? Neuanlage ab 2025 über 7 kWp ab 25.02.2025 unabhängig vom Verbrauch Ja Neuanlage ab 2025 bis einschließlich 7 kWp ab 25.02.2025 unabhängig vom Verbrauch Nein Bestandsanlage bis einschließlich 7 kWp vor 25.02.2025 unter 6.000 kWh Nein Bestandsanlage bis einschließlich 7 kWp vor 25.02.2025 über 6.000 kWh Bei Zählerwechsel Bestandsanlage über 7 kWp vor 25.02.2025 unabhängig vom Verbrauch Bei Zählerwechsel Haushalt ohne PV-Anlage keine PV-Anlage jederzeit über 6.000 kWh Ja PV-Anlage mit EMS, Speicher, Wallbox geplant alle Anlagengrößen beliebig unabhängig vom Verbrauch Nein (aber empfohlen) Wichtige Akteure: Wer ist für den Einbau und Betrieb zuständig? Wie bei allen technischen Installationen sollte auch beim Einbau eines Smart Meters darauf geachtet werden, dass sich ein zertifizierter Techniker drum kümmert. Beim Smart Meter Einbau ist der Messstellenbetreiber dafür verantwortlich. Doch auch da gibt es Unterschiede: Einmal den grundzuständigen und einmal den wettbewerblichen Betreiber. Da du wählen kannst, von wem du deinen Smart Meter beziehst, ist es wichtig den Unterschied zu kennen. Grundzuständiger vs. wettbewerblicher Messstellenbetreiber (MSB) Grundzuständiger Messstellenbetreiber (gMSB):Ist gesetzlich verpflichtet, den Smart-Meter-Rollout in seinem Netzgebiet umzusetzen. Wenn du nichts unternimmst, ist er automatisch dein Ansprechpartner. Wettbewerblicher Messstellenbetreiber (wMSB): Privater, unabhängiger Anbieter, der ebenfalls den Messstellenbetrieb anbietet. Steht im Wettbewerb zum grundzuständigen Betreiber. Wichtig Du hast das Recht deinen Messstellenbetreiber frei auszuwählen. Der Wechsel des Messstellenbetreibers: Ablauf und Vorteile Jeder Haushalt hat das Recht, seinen Messstellenbetreiber frei zu wählen. Ein Wechsel kann sich lohnen, wenn du eine Photovoltaikanlage, eine Wärmepumpe oder eine Wallbox besitzt und die Daten aktiv für dein Energiemanagement nutzen willst. Der Ablauf des Wechsels ist einfach: Anbieter vergleichen: Informiere dich über die Angebote verschiedener wettbewerblicher Messstellenbetreiber. Vertrag abschließen: Schließe einen Vertrag mit deinem Wunschanbieter ab. Kündigung und Tausch: Der neue MSB übernimmt in der Regel die Kündigung bei deinem alten Betreiber und kümmert sich um die Organisation des Zählertauschs. Übrigens Richtig durchgeführt, kann der Wechsel auch finanzielle Vorteile mit sich bringen. Denn wettbewerbliche Anbieter können die gesetzlichen Preisobergrenzen unterbieten und sind somit günstiger. Fazit: Ist der Smart Meter Einbau für dich ein Gewinn? Ein Smart Meter ist nicht nur ein Schritt in Richtung Energiezukunft, er ist das Herz der Energiewende. Unsere Stromnetze sind heute täglich stark ausgelastet. Mit dem flächendeckenden Ausbau intelligenter Stromzähler kann das Netz gezielt entlastet werden: Ein smartes Netz stimmt den Stromverbrauch, die Erzeugung und die Netzauslastung flexibel und in Echtzeit aufeinander ab. Für dich im Eigenheim bedeutet das, dass dein Stromverbrauch mit dem Smart Meter sichtbar gemacht wird. So kannst du PV Anlage, Wallbox oder Stromspeicher effizienter nutzen. Zudem schafft der Smart Meter Einbau die Basis für die Nutzung dynamischer Stromtarife. Du bekommst also nicht nur mehr Kontrolle über deine Energie, sondern sparst langfristig Stromkosten. Zwar ist der flächendeckende Smart Meter Einbau in den meisten Fällen verpflichtend, um das Meiste aus deiner PV Anlage rauszuholen, solltest du aber auch darüber nachdenken, wenn du nicht dazu verpflichtet bist. Sabrina Heerklotz Projektleiterin für Energiemanagement Erfahre mehr über mich Das könnte dich auch interessieren Der Solaratlas – So viel Sonne scheint auf mein Haus Wie viel Sonne fällt auf dein Dach? Der Solar-Atlas liefert dir genaue Daten und zeigt, ob sich eine Solaranlage für dein Haus lohnt. Erfahre mehr Wärmepumpe Fundament: Aufbau, Tipps & Anforderungen Ob Neubau oder Sanierung – wer sich für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe entscheidet, denkt oft zuerst an Effizienz, Lautstärke oder Fördermöglichkeiten. Dabei beginnt ein zuverlässiger und geräuscharmer Betrieb schon ganz unten: beim Erfahre mehr PV Speicher Brand: Passiert das wirklich so häufig oder ist das ein Mythos? In den letzten Monaten gab es immer wieder Berichte in den Medien über Brandfälle bei PV Speichern. Da stellt sich die Frage: Wie steht es um die Sicherheit des eigenen Systems? 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