Was ist ein Energiemanagementsystem?
Je besser Solaranlage, Wechselrichter, Batteriespeicher, Wallbox und Co. zusammenarbeiten, desto effizienter läuft der Stromfluss und desto mehr kannst du vom Solarstrom selbst verbrauchen. Dafür braucht es Manager, die den Strom genau dorthin leiten, wo er gerade gebraucht wird. Ein Energiemanagementsystem übernimmt diese Aufgaben und optimiert alle Energieströme im Haushalt. Ein richtig angewendetes Energiemanagementssytem kann also für einen sehr hohen Grad an Autarkie sorgen.
Ein EMS ist das Herz einer PV Anlage. Es verknüpft deine Photovoltaikanlage, den Speicher und Stromverbraucher wie die Wallbox oder Wärmepumpe intelligent miteinander und optimiert die Stromnutzung in deinem Haus. Neben gängigen Geräten sind das aber auch Cloud Services, Smart Meter und Smart Home Systeme. Manchmal ist ein Energiemanagementsystem schon im Batteriespeicher integriert und es braucht kein separates Gerät mehr. Manchmal ist das Energiemanagementsystem keine Hardware, sondern eine reine Cloudlösung.
Wenn Haushalte Energiemanagementsysteme nutzen, so spricht man von einem Home Energy Management System, kurz HEMS.
So funktioniert ein Energiemanagementsystem
Das Energiemanagementsystem koordiniert alles von der Stromerzeugung, dessen Verbrauch und Speicherung sowie die Strommenge, die letztendlich ins Netz fließt. Dafür werden stetig alle Daten des lokalen Energiesystems erfasst und ausgewertet. Das Energiemanagementsystem weiß also immer genau, wie viel Strom die PV-Anlage gerade erzeugt. Es steuert die Menge, die davon in den Speicher fließt oder aus dem Photovoltaik-Speicher entnommen wird.
Dein Energiemanagementsystem weiß genau, wie viel Strom wann für Wärmepumpe, Wallbox oder die Geräte im Haushalt gebraucht wird. So kann dein Energieverbrauch gezielt gesteuert werden. Alle Daten, die das Energiemanagement erfasst, werden automatisch gespeichert. Diese kannst du dir jederzeit du kannst dir ansehen – von minutengenau bis übers Jahr betrachtet.
Der Energiemanager erfasst also die täglichen Energieflüsse deiner lokalen Systeme in Echtzeit und analysiert die Stromproduktion der PV-Anlage, die Speicheraktivitäten und den tatsächlichen Stromverbrauch im Haus. Hat das System diese Daten erkannt, verteilt das EMS den Solarstrom je nach Bedarf. Sind Geräte wie Wasch- oder Spülmaschine in Betrieb, lenkt das System den Strom erst zu den Verbrauchern und nicht in den Batteriespeicher. Erst wenn alle Geräte versorgt sind, fließt der Überschuss in den Batteriespeicher.
Das Energiemanagement erkennt die Muster deines Stromverbrauchs und sucht die beste Lösung für eine bedarfsgerechte Stromverteilung.
Mit der Zeit weiß das Energiemanagementsystem genau, wann du nach Hause kommst und das E-Auto anschließt. Es optimiert die Verteilung des zur Verfügung stehenden Stroms dann so, dass dein E-Auto dann zu den gängigen Zeiten geladen wird. Je mehr Solarstrom du aus deiner eigenen Anlage verbrauchen kannst, desto weniger bezahlst du für Netzstrom und desto mehr Kosten sparst du schließlich.
Erzeugt deine Solaranlage zum Beispiel gerade richtig viel Strom, der Speicher ist aber voll und der Bedarf im Haus ist gering, lenkt das Energiemanagementsystem den Strom in die Wallbox und somit in dein E-Auto. Erst wenn alle Geräte versorgt sind, fließt der Überschuss in den Speicher und danach ins Netz. Ein Energiemanagementsystem sorgt also im Endeffekt dafür, dass die Energieeffizienz deines Haushalts und deine Energiekosten sinken.
Es gibt verschiedene Arten von Home Energy Management Systemen, die alle unterschiedliche Funktionen beinhalten. Bei einem Energiemanagementsystem unterscheidet man zwischen passivem und aktivem Energiemanagement. Ein Energiemanagementsystem verfügt über beide Funktionen.
- Passiv bedeutet, dass das EMS die Daten von allen Energieflüssen erfasst und auswertet und visuell zur Verfügung stellt. Zum Beispiel in einer App oder dem Display des Gerätes. Du kannst diese Daten zu jeder Zeit einsehen.
- Für das aktive Energiemanagement braucht das Energiemanagementsystem die passiven Daten. Auf Basis derer optimiert es alle steuerbaren Verbraucher. Sobald es einen Stromüberschuss gibt, lenkt das Energiemanagementsysden Strom dorthin, wo er gebraucht wird. Erst zum Schluss fließt der Strom ins Netz.
Das ist der Unterschied zu einem Smart Meter
Wenn du noch keinen Speicher mit einem HEMS besitzt, kannst du nachträglich ein separates Gerät dazu kaufen. Dieses wird in der Regel vom Fachpersonal im Verteilerkasten installiert, wo es mit PV-Anlage, Wärmepumpe, Wallbox und Co. verbunden wird.
Für wen lohnt sich ein HEMS – Home Energy Management System?
Ein HEMS steuert den Strom bedarfsgerecht. Insofern lohnt er sich für jeden, der mit seiner Solaranlage möglichst unabhängig vom öffentlichen Netz, sowie steigenden Strompreisen werden und seinen Eigenverbrauch optimieren möchte. Und es gibt noch weitere Möglichkeiten:
- Ein Energiemanagement ist praktisch, wenn du neben deiner PV-Anlage auch eine Wallbox, Wärmepumpe und Klimaanlage mit deiner Solaranlage verbunden hast oder das künftig tun möchtest.
- In Verbindung mit einem dynamischen Stromtarif kann ein Energiemanagement genau dann Strom aus dem öffentlichen Netz ziehen, wenn die Strompreise auf einem Minimum sind. Im Gegenzug kann es bei hohen Preisen den selbst erzeugten Strom nutzen – entweder aus dem Speicher oder der Solaranlage. Neben gesparten Kosten entlastet das auch das Stromnetz, da die erzeugte Energie hier vor allem gezielt im Eigenheim verwendet wird, ohne dass zu viel Strom in das Netz eingespeist wird. Somit spielen Energiemanagementsysteme von Photovoltaikanlagen auch eine essenzielle Rolle bei der Energiewende. Dadurch erlangst du eine deutliche Unabhängigkeit von steigenden Strompreisen.
- Wer seinen PV-Strom einspeist, erhält dafür eine feste Einspeisevergütung. Es gibt aber auch die Möglichkeit, den überschüssigen Strom an der Börse zu verkaufen. Das funktioniert über ein Partnerunternehmen. Die Rolle des Energiemanagementsystems ist dabei, die Zeiten, in denen wenig Strom aus Erneuerbaren Energien eingespeist wird und der Strompreis dafür folglich am höchsten ist, zu ermitteln. Je weniger Angebot, desto höher der Preis. Gibt es also genügend Strom in deinem Haus und sind die Preise am Markt gerade gut, lenkt das HEMS den Strom ins Netz.
Was kostet ein Home Energy Management System?
Je nach Anbieter, Leistungsumfang und auch der Größe deiner Solaranlage variieren die Kosten des Energiemanagementsystems. Im Schnitt liegt man hier aber bei ein paar hundert Euro. Speicher mit integriertem Energiemanager zwischen 5 und 10 kWh Kapazität kosten zwischen 4.000 und 10.000 Euro. Cloudlösungen verzichten auf Hardware, wodurch du dir die Anschaffung davon sparen kannst. Auch je nach Cloud-HEMS variieren die monatlichen Nutzungskosten.
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Energiemanagementsysteme können nicht nur hardwarebasiert, sondern auch eine reine Cloudlösung sein. Für reine Cloudlösungen spricht, dass das Energiemanagement einfach und ohne extra Installationsarbeiten in Betrieb genommen werden kann. Lediglich eine kurze Einrichtung der App sollte durch einen Enerix Fachbetrieb erfolgen.